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Taiwan versucht China zu beschwichtigen

Taipeh - China hat den taiwanischen Vorschlag für eine Volksabstimmung über den künftigen Status der Insel scharf zurückgewiesen. Ein Referendum werde China spalten und Taiwan in eine Katastrophe führen, erklärte das Büro für Taiwan-Angelegenheiten in Peking. Der taiwanische Präsident Chen Shui-bian hatte sich überraschend deutlich von China distanziert und Taiwan und China als zwei unabhängige Staaten bezeichnet. Gestern nun schickte Taiwan beschwichtigende Töne auf das Festland. «Taiwans Politik hat sich nicht geändert», erklärte die zuständige Regierungsbeauftragte Tsai Ing-wen. Chens Bemerkungen dürften nicht überbewertet werden. Der Präsident habe lediglich betonen wollen, dass das demokratische Taiwan nicht Teil des kommunistischen Chinas sei. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz. AP

Al-Qaida: Clinton hatte keinen Plan

Kennebunkport - Die US-Regierung hat Medienberichte dementiert, wonach sie von der Vorgängerregierung ausgearbeitete Pläne zur Zerschlagung der Extremistengruppe Al-Qaida nach dem Regierungswechsel monatelang ignoriert haben soll. Das US-Magazin «Time» hatte in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, die vom Anti-Terror-Spezialisten Richard Clarke ausgearbeiteten Pläne seien der Sicherheitsberaterin von US-Präsident George W. Bush, Condoleezza Rice, bereits im Januar

2001 zugegangen. Aus Regierungskreisen verlautete, es seien lediglich Vorschläge vorgelegt worden, wie die Gruppe in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren zurückgedrängt werden könne. rtr

Putin will Rebellen ausgeliefert haben

Tiflis/Moskau - Georgien will die Lage in dem von Tschetschenen bewohnten Pankisi-Tal in den nächsten vier bis sechs Wochen unter Kontrolle bringen. Diese Zusage an Russland machte der georgische Präsident Eduard Schewardnadse gestern in Tiflis. Der russische Präsident Wladimir Putin begrüßte die Festnahme von tschetschenischen Freischärlern durch die georgische Armee in den vergangenen Tagen. Georgien müsse die sieben festgenommenen Tschetschenen allerdings umgehend ausliefern, forderte Putin. Aus dem Pankisi-Tal war eine Gruppe von 60 Rebellen Ende Juli wieder in das benachbarte Tschetschenien eingedrungen und hatte sich Kämpfe mit russischen Truppen mit hohen Verlusten auf beiden Seiten geliefert.

Spanischer Badeort entkam einem Blutbad

Alicante - Bei der Explosion einer Autobombe im ostspanischen Badeort Santa Pola unweit von Alicante, bei der ein Mann und ein sechsjähriges Mädchen getötet und weitere 40 Personen verletzt wurden, wollten die Terroristen offensichtlich ein Blutbad anrichten. Die Bombe detonierte in einem belebten Viertel in der Nähe einer Haltestelle, an der zahlreiche Ausflügler auf einen Bus warteten. Die Terroristen hatten, anders als sonst, keine telefonische Warnung abgegeben. Die spanischen Behörden machten die Eta für die Tat verantwortlich. Regierungschef José Maria Aznar griff den politischen Arm der baskischen Untergrundorganisation scharf an. Aznar, der für das Verbot der als Eta-nah geltenden Partei Batasuna ist, bezeichnete deren Anführer gestern als «menschlichen Abfall». dpa

Priesterinnen exkommuniziert

Rom - Die katholische Kirche hat sieben Frauen, die sich Ende Juni zu Priestern weihen ließen, aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen. Der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger sprach als Präfekt der Glaubenskongregation die Exkommunikation aus, die er den Frauen bereits angedroht hatte. Das entsprechende Dekret wurde vom Vatikan veröffentlicht. Die Frauen aus Deutschland, Österreich und den USA hatten die Priesterweihe empfangen, obwohl dies nach der katholischen Lehre Männern vorbehalten ist. Die Weihe hatte der von Rom nicht anerkannte Bischof Romulo Antonio Braschi vorgenommen. Braschi sei bereits zuvor exkommuniziert gewesen, betonte Ratzinger. Die Priesterinnen wollen den Beschluss anfechten. dpa