Justizminister , die über das Recht im Lande zu wachen haben, müssen eine strahlend weiße Weste haben. Auch der geringste Grauschleier disqualifiziert sie für ihr Amt. Kurt Schelter (CDU) hat ziemlich graue Flecken auf seiner Weste und hat um seine Entlassung gebeten. Eine unausweichliche Konsequenz, nachdem seine dubiosen Immobiliengeschäfte bekannt geworden waren und sein Ministergehalt zur Pfändung anstand. Schelter, dem Kompetenz und Engagement im Amt bescheinigt wurden, reagierte prompt. Weil ihm nichts anderes übrig blieb. Im Wahlkampf kann sich die CDU keinen Minister leisten, dessen Unabhängigkeit latent gefährdet ist und der wegen «steuerlicher Unregelmäßigkeiten» mit einem beträchtlichen Bußgeld belegt wurde. Und wieder ist ein Politiker gestürzt, weil er nebenbei dicke private Geschäfte machen wollte. Seine «faulen» Immobilien erwarb Schelter, als er Staatssekretär im Bundesinnenministerium (1993 bis 1998) war. Wie ausgerechnet er sich zum Justizminister berufen fühlte und wie Brandenburgs CDU ihn dazu berufen konnte, bleibt deren Geheimnis. >