Ankara - Auf Druck des größten Koalitionspartners hat sich der erkrankte türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit nun doch dem Verlangen nach vorgezogenen Parlamentsneuwahlen gebeugt. «Wir haben nicht nach vorzeitigen Wahlen gerufen, aber es hat sich eine allgemeine Tendenz durchgesetzt», gegen die zu opponieren sinnlos sei, sagte Ecevit. Besonders die ultrarechte Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) von Vizepremier Devlet Bahceli dringt auf vorzeitige Neuwahlen im November. Sie ist nach zahlreichen Austritten aus Ecevits Demokratischer Linkspartei (DSP) die größte Partei in der Koalition. Ecevit befürchtet bei schneller Neuwahl einen Sieg der Islamisten, was zu neuen Auseinandersetzungen mit dem Militär führen und die krisengeschüttelte Wirtschaft noch weiter schädigen könnte. AP