Die Ruhrgas-Entscheidung zugunsten des Energie-Giganten Eon kann nicht im nationalen Interesse liegen. Von einem Quasi-Monopol profitiert immer nur einer - der Monopolist selbst! Die Folgen trägt der gemeine Bürger. Werden nun die Gaspreise steigen? Rasmus Ph. Helt, Hamburg
Auf dem Gasmarkt ist die Ruhrgas schon immer Marktführer. Die Position wird durch die Übernahme durch den Eon-Konzern und ihre Finanzkraft gestärkt. Insofern ist die Befürchtung nicht ohne Grund, der Quasi-Monopolist könne künftig auch Monopolpreise nehmen. Aber der Wettbewerb schläft nicht. Der BASF-Chemiekonzern hat für das Gasgeschäft Wintershall aufgestellt, die mit der russischen Gazprom in Moskau kooperiert. In Leipzig gibt es die VNG Verbundnetz Gas AG, bei der Ruhrgas aussteigen muss. Wunschpartner für VNG ist die Gaz de France, in ihrem Heimatland auch eine Quasimonopolist. Das wäre eine echte Gegenmacht zu Ruhrgas. Zudem sind Esso, Shell und BP, die bei Ruhrgas ausgeschieden sind, mit ihren inländischen Erdgasquellen weiter im Spiel. Ruhrgas wird auch künftig nicht machen können, was es will. Ein Oligopol von einigen starken Anbietern ist bekanntlich noch immer ein Garant für starken Wettbewerb. Im Übrigen sind bis auf weiteres die Gaspreise mit halbjährlicher Verzögerung an die Ölpreise gekoppelt. oh