Köln - Im Streit um die Brandenburger CDU-Politikerin Katherina Reiche wird der Ton zwischen dem Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner und der Union rauer. Ein Sprecher der Kölner Erzbistums wies gestern die «Ausfälle einiger Unionspolitiker gegen die Äußerungen des Kardinals» zurück.
Meisner hatte die Berufung der ledigen Mutter in das Kompetenzteam von Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) als «skandalös» bezeichnet. Für eine Partei, die das Wort «christlich» im Namen führe, sei diese Entscheidung nicht hinnehmbar. Der Kardinal habe die Entscheidung von Stoiber kritisiert und Reiche persönlich ausdrücklich von seiner Kritik ausgenommen, betonte der Sprecher des Erzbistums. Wenn nun insbesondere der ehemalige CDU-Generalsekretär Heiner Geißler das Gegenteil behauptet, sei dies eine «böswillige Verdrehung». ddp