München - Nach der Pisa-Studie an deutschen Schulen fordert der niedersächsische Wissenschaftsminister Thomas Oppermann jetzt auch ähnliche Leistungstests für Studenten. «Trotz der unerfreulichen Ergebnisse hat Pisa der Schulpolitik neuen Schwung und mehr Transparenz gegeben. Das brauchen wir auch für die Universitäten», sagte der SPD-Politiker dem Nachrichtenmagazin «Focus». Unterdessen mehren sich die Stimmen für einheitliche Qualitätsstandards an den Schulen.
Oppermann sagte, ein Pisa-Test an den Universitäten dürfe aber nicht nur Faktenwissen abfragen. Der Schwerpunkt müsse auf der «Lösung konkreter, praxisrelevanter Problemstellungen» liegen. Dies bringe Vorteile für alle: Die Ausbildungsleistungen der Hochschulen würden messbar, und Abiturienten bekämen eine Entscheidungshilfe bei der Wahl des Studienortes. Die Universitäten wiederum erhielten mit den Tests Daten, auf deren Grundlage sie ihr Angebot verbessern könnten.
Die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan sprach sich für ein generell bildungsfreundlicheres Klima in Deutschland aus. «Es muss Schluss damit sein, dass von manchen die Schule als unsittlicher Anschlag auf die Kindheit betrachtet wird», sagte das Mitglied im Wahlkampfteam von Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber dem Sender n-tv. AP