Schlag gegen griechische Untergrundgruppe «17. November»

Athen - Die griechische Polizei hat erneut große Mengen Waffen der Untergrundorganisation «17. November» sichergestellt. Mit dem Waffenfund vom Mittwoch sei damit vermutlich der größte Teil des Waffenbestands der Gruppe beschlagnahmt, verlautete am Wochenende aus Polizeikreisen in Athen. Unter anderem seien zwei Pistolen vom Kaliber 45 entdeckt worden, mit denen die Organisation seit 1975 einen Großteil ihrer Anschläge verübt hatte. Patronenhülsen, die an 17 verschiedenen Tatorten gefunden worden seien, stammten aus Pistolen dieses Kalibers. Die Gruppe «17. November» ist für 23 Morde in 27 Jahren sowie rund 50 weitere Anschläge verantwortlich. Bei der Durchsuchung fand die Polizei große Mengen Panzerabwehrraketen und Granaten.

Auf die Spur der Gruppe war die Polizei rein zufällig durch einen fehlgeschlagenen Anschlag in Piräus gekommen. Dabei war dem Attentäter am 30. Juni ein Sprengsatz in der Hand explodiert. Bis zum vorigen Mittwoch hatten die Beamten 27 Jahre lang keine Spur zu der Untergrundorganisation, die die USA als eine der gefährlichsten in Europa einstufen. Für Hinweise auf die Drahtzieher hatte Washington eine Belohnung von zwei Milliarden Dollar ausgesetzt.

Die Gruppe «17. November» hatte in den vergangenen Jahrzehnten unter anderem vier US-Beamte, zwei türkische Diplomaten und einen griechischen Abgeordneten ermordet. Allein 1998 verübte die marxistische Organisation sechs Attentate gegen US-Einrichtungen. Mit ihrem Namen bezieht sie sich auf die Studentenrevolte vom 17. November 1973, die von der damaligen Militärdiktatur blutig niedergeschlagen wurde. AFP