Frau und Kind im Gazastreifen getötet

Gaza - Im Gazastreifen sind gestern eine Palästinenserin und ihre zweijährige Tochter nach Angaben eines palästinensischen Arztes von israelischem Panzerfeuer getötet worden. Sie waren in einem Taxi unterwegs. Die israelische Armee dementierte, in der Gegend geschossen zu haben. Der palästinensische Präsident Jassir Arafat traf sich unterdessen mit ranghohen Vertretern seiner Sicherheitskräfte - unter anderem, um über die Entlassung des bisherigen Sicherheitschefs im Westjordanland, Dschibril Radschub, zu sprechen.

Das Taxi, in dem die 44-Jährige, ihre Tochter Nur sowie ihre zwei anderen Kinder saßen, kam an einer Kreuzung in der Nähe einer jüdischen Siedlung unter Beschuss, wie ein weiterer Fahrgast berichtete. «Als ich nach hinten schaute, bot sich mir ein Bild des Grauens, das ich nie vergessen werde. Die Frau und ihr Baby lagen in einer Blutlache», sagte der Augenzeuge.

Zuvor war aus palästinensischen Sicherheitskreisen verlautet, israelische Soldaten hätten in der Nacht im Gazastreifen einen 44-Jährigen Palästinenser erschossen. Die israelische Armee bestätigte das nicht.

Arafat kam in Ramallah mit Offizieren der palästinensischen Sicherheitskräfte zusammen, nachdem Radschub am Vortag seiner Entlassung zugestimmt und damit einen internen Machtkampf beendet hatte. Radschub galt bislang im Westjordanland als stärkster Mann nach Arafat. Er hatte sich zwei Tage lang geweigert, seinen Posten zu räumen. Arafat bot ihm schließlich das Amt des Gouverneurs von Dschenin an, was er jedoch ablehnte. Den bisherigen Gouverneur von Dschenin, Suheir el Manasra, ernannte Arafat zum Nachfolger Radschubs als Sicherheitschef im Westjordanland. Radschub sagte, er bliebe trotz seiner Entlassung Arafat gegenüber loyal. AP