Riga - Die Ministerpräsidenten der neun mittel- und osteuropäischen Nato-Kandidatenstaaten haben gefordert, ihre Länder noch in diesem Jahr zur Mitgliedschaft in der Allianz einzuladen. Eine entsprechende Erklärung verabschiedeten die Regierungschefs gestern zum Abschluss ihrer zweitägigen Beratungen in der lettischen Hauptstadt Riga.
Dort tagten die Ministerpräsidenten der förmlich als Kandidaten für den Nato- Beitritt anerkannten Staaten Albanien, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Mazedonien, Rumänien, Slowenien und die Slowakei. Die Konferenz stand unter dem Motto «Brücke nach Prag». Die Nato will im November bei ihrem Gipfeltreffen in Prag auch Neumitglieder einladen.
Jedes der betreffenden Länder werde so gut wie möglich für die Mitgliedschaft in der Nato vorbereitet sein, hieß es in dem gemeinsamen Positionspapier, das die Kandidatenländer gestern in Riga veröffentlichten. «Wir glauben, dass die Länder, die ihre Vorbereitungen abgeschlossen haben, im November eingeladen werden sollten, der Nato beizutreten.»
Die Ministerpräsidenten hoben den Einsatz ihrer Länder im internationalen Kampf gegen den Terrorismus hervor. Sie begrüßten darüber hinaus die neuen Beziehungen zwischen der Nato und Russland, die bisher die «Wasserscheide in der europäischen Geschichte» darstellten.
Bereits am Freitag hatten sich der amerikanische Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair dafür ausgesprochen, die Allianz auf möglichst breite Ebene zu erweitern. dpa