Los Angeles/Tel Aviv - Noch unter dem Schock der Schießerei am El-Al-Schalter des Flughafens von Los Angeles sind die Passagiere der israelischen Luftfahrtgesellschaft am Samstag in Tel Aviv gelandet. Fast zwei Tage nach der Schießerei waren die meisten Passagiere der Ansicht, dass es sich um einen «Terroranschlag» gehandelt habe. Die Regierung in Washington und die US-Bundespolizei FBI hatten jedoch auch gestern noch keinen konkreten Hinweis darauf, dass die Tat einen terroristischen Hintergrund hat. Ein FBI-Sprecher sagte, der aus Ägypten stammende Täter, der seit zehn Jahren in den USA lebte, sei offenbar in der Absicht zu töten zu dem El-Al-Schalter gekommen. Das Motiv sei nach wie vor nicht klar.
Nach den Worten des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon handelt es sich dagegen «ohne Zweifel» um einen «Terrorakt». Die Tatsache, dass der Täter ägyptischer Bürger sei, bestärke die Vermutung eines Anschlags, sagte auch Israels Verkehrsminister Ephraim Sneh. Der 41-Jährige hatte am Unabhängigkeitstag der USA am Schalter der israelischen Linie El Al zwei Menschen erschossen bevor er vom Sicherheitspersonal selbst getötet worden war. «Wir gehen so lange von einem Terrorangriff aus, bis das Gegenteil bewiesen ist», sagte Sneh.
An dieser Haltung änderten auch die jüngsten Erkenntnisse aus den USA nichts. «Derzeit gibt es keine Hinweise, keine Anzeichen, dass dies eine terroristische Tat war», sagte der Sprecher von US-Präsident George W. Bush. rtr/AFP