«Ground Zero»: Die Aufräumarbeiten am Ort des Grauens sind beendet

| Lesedauer: 2 Minuten

Foto: MMS SC

rtr New York - Mit der Entfernung des letzten noch stehenden Stahlträgers sind die Aufräumarbeiten auf dem Gelände des eingestürzten World Trade Center in New York abgeschlossen worden. Rund 1000 Arbeiter beobachteten, wie vier ihrer Kollegen den zehn Meter hohen und 58 Tonnen schweren Träger im Licht von Scheinwerfern und Fackeln abschnitten. Während ihrer Arbeit erklang Dudelsackmusik, die Zuschauer skandierten «USA, USA, USA».

Die Aufräumarbeiten an dem als «Ground Zero» bekannt gewordenen Unglücksort hatten rund acht Monate gedauert. Am 11. September 2001 waren zwei entführte Passagierflugzeuge in die Zwillingstürme gelenkt worden und hatten sie zum Einsturz gebracht. Für heute ist eine Gedenkfeier für die mehr als 2800 Todesopfer des Terroranschlags geplant.

Der letzte Stahlträger wurde auch «Sternenbanner-Träger» genannt, da auf ihm eine US-Flagge befestigt war. Auf dem Träger befinden sich Inschriften und Fotos von Opfern. Während der Aufräumarbeiten waren nach offiziellen Angaben rund 1,8 Millionen Tonnen Schutt und Stahltrümmer entfernt worden. Die Trümmer des einst 110 Etagen hohen World Trade Center türmten sich nach dem Einsturz sieben Stockwerke hoch. Mehr als 19 000 Leichenteile wurden geborgen.

Einer der am Dienstag anwesenden Arbeiter war bereits 1967 am Bau des World Trade Centers beteiligt. «Wir sind einfach nur Arbeiter. Ich bin froh, dass es vorbei ist», sagte der 60-Jährige nach seiner letzten Schicht am «Ground Zero».

Zu der Gedenkfeier heute wurden Zehntausende Menschen erwartet. Die Zeremonie sollte um 16.29 Uhr MESZ beginnen. Zu diesem Zeitpunkt war am 11. September der zweite Turm des World Trade Centers eingestürzt. Nach dem Läuten der Totenglocke soll bei einer Prozession eine Bahre mit einer gefalteten US-Flagge als Symbol für alle bei dem Unglück getöteten, aber nicht geborgenen Menschen an den Unglücksort getragen werden.

Der Prozession soll ein Lastwagen mit dem «Sternenbanner-Träger» folgen. Offizielle Ansprachen sind für die auf rund 20 Minuten angesetzten Zeremonie nicht geplant.