dpa Berlin - Im Bundestag zeichnet sich eine breite Zustimmung für die Errichtung eines «Zentrums gegen Vertreibungen» ab. Vertreter aller Fraktionen haben sich für ein solches Forschungs- und Dokumentationszentrum ausgesprochen. Differenzen gibt es allerdings über die Fragen, ob dieses europäisch oder vorrangig auf die deutsche Vertreibungserfahrung ausgerichtet sein solle und wo es zu errichten sei. Die CDU-Abgeordnete und Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, sagte an die Adresse von SPD und Grünen: «Sie rennen offene Türen ein, wenn Sie sagen, sie wollen einen europäischen Ansatz.» Allerdings solle Deutschland mit der Aufarbeitung der Thematik bei sich selbst beginnen.
SPD und Grüne betonten, ein Zentrum gegen Vertreibungen müsse schon in der Konzeption gemeinsam mit anderen europäischen Staaten erarbeitet werden. Hans-Joachim Otto (FDP) bezeichnete es als «fast schon ein europäisches Aufbruchssignal», dass die Idee eines Zentrums gegen Vertreibungen von Deutschlands Nachbarn mittlerweile als Chance begriffen werde.