BM Berlin - Der Wahlkampf hat begonnen. Zu merken ist das nicht zuletzt an der Art und Weise, wie Politiker mit ihren Konkurrenten umgehen. Der Ton ist schriller geworden, es häufen sich die verbalen Entgleisungen. Eine Auswahl aus der jüngsten Zeit:
G oebbels-Vergleich
«Ich kenne das noch von Goebbels. Der sagte: Wenn man genügend Dreck wirft, bleibt immer etwas hängen.»
Der ehemalige CDU-Chef Wolfgang Schäuble am Donnerstag zur Ladung Stoibers vor den Parteispenden-Untersuchungsausschuss durch die rot-grüne Ausschussmehrheit nach den Vorwürfen des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber. Der SPD-Obmann im Parteispendenausschuss, Frank Hofmann, nannte Schäubles Äußerung am selben Tag «eine unerträgliche Diffamierung der Sozialdemokratie».
Pöbeln
«Die Schwarzen sind so selbstbewusst, dass man sie drei Tage unter Wasser drücken könnte, und sie würden immer noch pöbeln.»
Der SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler am 4. Mai vor SPD-Mitgliedern des Unterbezirks Verden über die Union. Wenig später forderte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU, Eckart von Klaeden, SPD-Fraktionschef Peter Struck müsse seinen Stellvertreter «zur Ordnung rufen».
Frage des Charakters
«Ab heute ist der Wahlkampf eine Frage des Charakters . . . Stoiber hat . . . heute ein Interview gegeben. Dabei geht er auf die Opfer nicht ein. Er hätte es zurückziehen müssen.»
SPD-Wahlkampfmanager Matthias Machnig am 27. April auf einer Medientagung in Hamburg mit Blick auf den Amoklauf von Erfurt an die Adresse von Stoibers Medienberater Michael Spreng. Machnig forderte Spreng auf, sich zu entschuldigen. Als Spreng das ablehnte, verließ Machnig die Tagung.