Stalingrad-Schlacht: Bundeskanzler Gerhard Schröder hat an die Hunderttausende Soldaten und Zivilisten erinnert, die im Zweiten Weltkrieg in der Schlacht um Stalingrad ihr Leben verloren haben. In einer Erklärung zum 60. Jahrestag des Endes der Schlacht heißt es, Stalingrad sei Symbol für das unermessliche Leid, das der Angriff des nationalsozialistischen Deutschlands auf die Sowjetunion über Millionen Menschen gebracht habe. Zugleich erwachse aus dem gemeinsamen Verständnis der Vergangenheit jedoch Versöhnung.
Beschäftigung: Bundeswirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement (SPD) will alle jungen Menschen in Ausbildung oder Beschäftigung bringen. "Jemand unter 25 Jahre darf nicht auf der Straße landen." Es gebe auch immer noch zu viele junge Menschen, die sich in staatliche Unterstützung absetzen könnten. Deshalb müsse "ein gewisser Beschäftigungszwang" ausgeübt werden.
Al-Qaida-Prozess: Das Bundeskanzleramt hat erneut in den Hamburger Prozess um die Terror-Anschläge vom 11. September 2001 eingegriffen. Schriftliche Aussagen des aus Syrien stammenden deutschen Staatsbürgers und mutmaßlichen Al-Qaida-Funktionärs Mohammed Haydar Zammar, die dem Bundesnachrichtendienst (BND) vorlägen, dürften nicht im Prozess verwendet werden. Die Verfügung wurde mit außenpolitischen und geheimdienstlichen Interessen der Bundesrepublik begründet.
Schwarz-Grän Trotz des schwarz-grünen Bündnisses in Köln sieht der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, keinen Modellcharakter für überregionale Koalitionen. Solange die CDU in Wahlkämpfen "die ausländerfeindliche Karte" ziehe, im ökologischen Bereich blinde Flecken aufweise und in der Wirtschaftspolitik soziale Belange außer Acht lasse, gebe es keine Übereinstimmung.
Mine: Zehn Tage vor Übernahme des Kommandos der Afghanistan-Schutztruppe ISAF durch Deutschland und die Niederlande hat der Bundesnachrichtendienst (BND) vor Terroranschlägen auf Bundeswehrsoldaten in Afghanistan gewarnt. Die Lage sei "nicht stabil", sagte eine Sprecherin. Bei der Explosion einer Landmine in Afghanistan sind 18 Menschen getötet worden. Die Polizei machte Rebellen für den Anschlag verantwortlich.
Inkrafttreten: Der Vertrag von Nizza zur Reform der Europäischen Union tritt heute in Kraft. Er enthält zahlreiche Veränderungen für die Arbeit der EU-Institutionen, die sich allerdings größtenteils erst 2004 auswirken. So wird vielfach das Entscheidungsverfahren von Einstimmigkeit auf Mehrheitsbeschlüsse umgestellt.
Sondierung: Israels Ministerpräsident Ariel Scharon hat nach seinem Wahlsieg erste Verhandlungen zur Bildung einer Regierungskoalition aufgenommen. Scharon traf mit dem Chef der bürgerlich-säkularen Schinui-Partei zusammen. Diese war zur drittstärksten Fraktion im Parlament aufgestiegen.
Neuwahlpläne: Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi strebt für den Fall seiner Verurteilung wegen Korruption Neuwahlen an. Zuvor hatte Berlusconi seinen Rücktritt ausgeschlossen, nachdem der Oberste Gerichtshof in Rom den Antrag auf Verlegung des gegen ihn in Mailand laufenden Prozesses abgelehnt hatte.
Verdacht: Südkoreas Regierung ist in den Verdacht geraten, sich Nordkoreas Zusage zum ersten Nord-Süd-Gipfeltreffen im Juni 2000 mit Millionenbeträgen erkauft zu haben. Die Opposition forderte vom scheidenden Präsidenten Kim Dae Jung die volle Wahrheit.
Bombe Die britische Regierung hat offenbar Beweise, dass die Terrororganisation Al Qaida an einer so genannten schmutzigen Bombe gearbeitet hat. "Schmutzige Bomben" sind konventionelle Sprengsätze, die mit radioaktivem Material versetzt werden.
Militärbasen: Die USA wollen polnischen Presseberichten zufolge einige ihrer Militärstützpunkte von Deutschland nach Polen verlegen. Mit den Verstimmungen im deutsch-amerikanischen Verhältnis hätten die Überlegungen neuen Antrieb bekommen. Der polnische Verteidigungsminister Jerzy Szmajdzinski dementierte.
Empfehlung: Frankreich hat allen seinen Bürger, deren Anwesenheit in dem westafrikanischen Krisenland Elfenbeinküste nicht unbedingt erforderlich ist, empfohlen, das Land zu verlassen. Über tausend Demonstranten belagerten gestern den Flughafen der Regierungsstadt Abidjan, um gegen die erwartete Ankunft des neuen Premierministers Seydou Diarra zu protestieren.