Davos - Trotz illustrer Besetzung muss das derzeit im schweizerischen Davos tagende Weltwirtschaftsforum auf deutsche Spitzenpolitiker verzichten. Niemand aus Berlins erster Reihe hat Zeit für eine Reise in das Nachbarland gefunden. Dabei war die Industrienation Deutschland in der Vergangenheit stets politisch hochrangig auf dem Gipfel am Fuße des Zauberbergs vertreten. Hier wurden, in diskreter Atmosphäre, nach dem Fall der Mauer die Weichen für die deutsche Wiedervereinigung gestellt. Auch Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) dozierte schon vor dem Auditorium der einflussreichsten Wirtschaftsbosse in Davos.
Die Abstinenz wird in der Schweiz mit Verwunderung registriert. Trotz oder wegen der Irakkrise kamen andere hochrangige Politiker wie US-Außenminister Colin Powell oder Nato-GeneralsekretÃr George Robertson. Das Fernbleiben der Deutschen wird dann auch als selbstgewÃhlte Isolation gewertet. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hatte zwar zunÃchst seine Teilnahme angekÃndigt, dann aber unter Hinweis auf drÃngende Termine abgesagt. Als sich in den Schweizer Bergen herumsprach, warum der Teutone keine Zeit fÃr den Gipfel fand, zog er sich den Unmut manches Teilnehmers zu. Eichel hatte es vorgezogen, am Freitagabend an einem so genannten Schlachtessen des SPD-Ortsvereins Groß-Bieberau teilzunehmen.
USA wollen Türkei entschädigen
Washington - Die USA wollen die Türkei für eine Beteiligung an einem möglichen Irak-Krieg mit vier Milliarden Dollar entschädigen. Damit sollten "die wirtschaftlichen Folgen" ausgeglichen werden, die Ankara durch den Konflikt drohten, zitierte die "International Herald Tribune" einen Mitarbeiter der US-Regierung. AFP