MÃnchen/Mannheim - Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat ihre Ermittlungen wegen illegaler Lieferungen nach Irak ausgeweitet. Oberstaatsanwalt Hubert Jobski sagte gestern, dass es insgesamt drei neue Fälle gebe. Er bestätigte damit einen Bericht des ARD-Magazins Report München. Demnach erfolgten die Lieferungen in den Irak in den vergangenen beiden Jahren. Um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden, wollte Jobski keine weiteren Einzelheiten nennen.
In Mannheim wird zurzeit gegen zwei Männer wegen unerlaubter Rüstungsgeschäfte mit dem irakischen Regime verhandelt. Jobski zufolge steht einer der neuen Fälle im Zusammenhang mit dem Prozess. Die beiden anderen hätten nichts damit zu tun.
Das Fernsehmagazin berichtete, dass die Beteiligung deutscher Firmen an der Rüstung des Irak vor 2000 umfangreicher gewesen sei, als bisher bekannt. Bei Recherchen über Lücken im offiziellen Waffenbericht des Irak an die Vereinten Nationen hatte das Magazin eigenen Angaben zufolge weitere deutsche Firmen entdeckt, die darin verschwiegen würden. Damit steige die Zahl von Saddams Helfern in Deutschland auf 109.
Unicef fÃrchtet Not der Kinder
Köln - Die ohnehin schlechte Lage der Kinder in Irak droht sich nach Einschätzung des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, Unicef, mit einem neuen Krieg weiter zu verschlechtern. Kinder und Frauen in Irak litten bis heute am härtesten unter den Auswirkungen des Golfkrieges Anfang der 90er-Jahre und den darauf folgenden Sanktionen, erklärte die Hilfsorganisation in Köln. Eine Unterbrechung der Hilfeleistungen durch einen Krieg würde vor allem die rund 3,5 Millionen Kleinkinder unter fünf Jahren treffen. AP