„Ich bin seit zwei Wochen wieder an meinem Arbeitsplatz im Karlsruher Institut für Technologie“, sagte er am Mittwoch. „Im Zuge einer Wiedereingliederung arbeite ich zunächst mehrere Stunden am Tag.“ Im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist er als Techniker am Institut für Angewandte Physik tätig.
Nach seiner Entlassung aus der Unfallklinik im bayerischen Murnau hat sich Westhauser bei einer Reha im Schwarzwald erholt. Wenn er wieder richtig fit ist, will er in die Riesending-Schachthöhle bei Berchtesgaden zurückkehren und die am 8. Juni jäh beendete Exkursion wieder aufnehmen. „Dort wo es passiert ist, geht es noch weiter, da gibt es noch nicht erkundete Passagen.“ An den Steinschlag, der ein Schädel-Hirn-Trauma auslöste, kann sich Westhauser kaum erinnern. „Das war einfach Pech, damit muss man immer rechnen“, sagte er im Rückblick. „Aber das große Interesse der Öffentlichkeit danach hat mich sehr überrascht.“ Im Oktober will der in der Nähe von Karlsruhe lebende Forscher an einem Höhlenrettungskongress in Triest teilnehmen: „Da werden wir die Erfahrungen aus der Riesending-Schachthöhle austauschen und überlegen, welche Lehren wir ziehen.“
In einer beispiellosen Aktion war Westhauser gerettet worden. Nach 274 Stunden zogen ihn Helfer am 19. Juni ans Tageslicht. Mehr als 700 Menschen waren an der Aktion beteiligt, darunter 202 Höhlenretter.