Die meisten Opfer seien an einer Rauchvergiftung gestorben, erklärte ein Sprecher der Regierung des Bundesstaates Westbengalen. Zum Zeitpunkt des Unglücks wurden in dem Krankenhaus 160 Menschen behandelt. Zudem hätten sich zahlreiche Angestellte sowie eine unbekannte Zahl von Angehörigen in der Klinik im Süden Kalkuttas aufgehalten. In Indien ist es üblich, erkrankte Verwandte ins Krankenhaus zu begleiten und dort mit ihnen zu übernachten.
Angehörige von Opfern warfen der Feuerwehr vor, erst mindestens zwei Stunden nach Ausbruch des Brandes am Unglücksort eingetroffen zu sein. Die Rettungskräfte sollen schlecht ausgerüstet gewesen sein. Vor allem aus den oberen Etagen sollen viele hilflose Patienten nicht herausgeholt worden sein, da die Feuerwehr zunächst keine Hebebühne zur Klinik gebracht habe, sagte der Augenzeuge Pradeep Sarkar. Wer konnte, habe sich mithilfe von Leitern, Seilen oder zusammengeknoteten Bettlaken ins Freie gerettet.
Wie der Sender NDTV berichtete, nahm die Polizei am Abend sechs Verdächtige fest, darunter die beiden Besitzer des Klinikbetreibers. Zuvor war bereits gegen die Krankenhausverwaltung Anzeige wegen Missachtung von Sicherheitsbestimmungen erstattet worden. Auch die Betriebserlaubnis wurde den Betreibern bis auf Weiteres entzogen. In der Klinik im Süden von Kalkutta gab es bereits Ende 2008 einen Brand, bei dem jedoch niemand verletzt worden war.