Monaco - Zu viereinhalb Jahren Haft ist gestern der Mitarbeiter einer Bank in Monaco verurteilt worden, der Kunden wie Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher um Millionen gebracht hatte. Das monegassische Strafgericht ging mit diesem Urteil über die vier Jahre Gefängnis hinaus, die der Staatsanwalt für den Engländer Stephen Troth (42) beantragt hatte. Als Verbindungsmann der Bank «HSBC Republic» hatte er von Privatkonten etwa 18 Millionen Euro abgezweigt, was bei einer internen Prüfung aufflog.
Allein eines der Konten «RF», «RW», «SM» und «Rolf 95», die Schumachers Vater eröffnet hatte und auf die Sohn Michael einzahlte, wurde - zunächst unbemerkt - auf einen Schlag mit zwei Millionen Euro «belastet». Insgesamt erhöhte der Bankier, der die Konten von etwa 20 Privatkunden betreute, die «Schuld» der Familie Schumacher in knapp zwei Jahren auf mehr als zehn Millionen Euro. Das Geld parkte er auf einem persönlichen Konto in Genf (Schweiz). Vom deutschen Rallye-Weltmeister Armin Schwartz, der im Prozess Zivilkläger war, zweigte der Engländer zudem 800 000 Dollar für einen Hauskauf ab.
Troth war im Prozess beschrieben worden als jemand, der sich in Monaco als der Freund von Stars ausgab und immer einen Fahrzeugpark neuester Automodelle hatte. dpa