dpa Mexiko-Stadt/Managua - Die seit einer Woche anhaltenden Regenfälle haben in Nicaragua hunderte Menschen obdachlos gemacht. Die Regierung gab für den ganzen Westen des mittelamerikanischen Landes Katastrophenalarm. Der internationale Flughafen der Hauptstadt Managua wurde vorübergehend geschlossen. Der Schulunterricht fällt wegen der Überschwemmungen für den Rest der Woche aus. Vor allem in Managua wurden viele Wohnviertel überschwemmt, aber auch alle anderen Städte auf der Pazifikseite des Landes waren betroffen.
Presseberichte vom Mittwoch bezifferten die Zahl der Hochwassergeschädigten auf 800 Familien. Die Fluten rissen mehrere Brücken ein und unterspülten an verschiedenen Stellen die Fernstraßen. Über dem Pazifik bildete sich am Dienstag der erste Hurrikan der Saison. Der Wirbelsturm «Alma», der Windgeschwindigkeiten von 140 Stundenkilometern erreichte, tobte allerdings weit von den Küsten entfernt und bewegte sich nordwestwärts auf den Ozean hinaus. Sein Zentrum lag am Mittwochmorgen (Ortszeit) 1160 Kilometer südsüdwestlich von Cabo San Lucas an der Südspitze der mexikanischen Halbinsel Baja California (Niederkalifornien). Der mexikanische Wetterdienst verwies darauf, dass am 1. Juni auch im Atlantik die Hurrikan-Saison beginnt und dass sie in diesem Jahr überdurchschnittlich heftig ausfallen könnte.
In der Karibik waren in den vergangenen Tagen bei Überschwemmungen mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen.