Das geht unter die Haut: US-Familie Microchips eingepflanzt

AFP Washington - Für die einen ist er ein Lebensretter, für die anderen ein Vorbote des totalen Überwachungsstaats. Unter großem Medienrummel ließ sich am Freitag im US-Bundesstaat Florida eine dreiköpfige Familie den «VeriChip» einpflanzen. Der Microchip im Arm ist eine Art Personalausweis, der mit einem Scanner abgelesen wird. Er ist zunächst für den medizinischen Gebrauch gedacht. Der Chip soll Patienten identifizieren, die etwa bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert werden. Doch die Herstellerfirma Applied Digital Solutions (ADS) hat weiter reichende Pläne - so könne der Chip künftig etwa auch helfen, entflohene Straftäter oder illegale Einwanderer aufzuspüren.

Die Prozedur in Boca Raton dauerte nur 20 Minuten. Familie Jacobs rollte die Ärmel hoch und bekam ohne Narkose die Chips eingespritzt. Vater Jeffrey Jacobs sagte danach, es sei harmloser gewesen als beim Zahnarzt. Er muss es wissen: Schließlich war er früher selber einer. Der 48-Jährige hat lange gegen den Krebs gekämpft und glaubt, dass bei einem Kollaps der Chip sein Leben retten könne. Der 14-jährige Sohn Derek, ein Computerfreak, hatte seine Eltern für den Chip begeistert. Ihre Familie sei Pionier einer Technologie, «die die Welt verändern wird», schwärmte Mutter Leslie. «Es ist so ähnlich wie Raumschiff Enterprise.»

Der digitale Ausweis im Körper ist so groß wie ein Nadelkopf und sendet ein Radiosignal aus, das der Scanner aus bis zu etwa 1,20 Metern lesen kann.