München - Verwandte, Freunde und viele Kollegen haben gestern in München Abschied von dem Schauspieler Klaus Löwitsch genommen. Der Schauspieler ist im Grab der Familie auf dem Münchner Ostfriedhof beigesetzt worden. Er war am Montag vergangener Woche im Alter von 66 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben.
Ein langer Trauerzug folgte dem über und über mit dunkelroten Rosen geschmückten Sarg, viele Freunde gaben ihm das letzte Geleit. Die Aussegnungsworte sprach Kapuzinerpater Erich Purk aus Münster in Westfalen. Löwitsch hatte in den Wochen vor seinem Tod engen Kontakt mit den Kapuzinern und war auch wieder in die katholische Kirche eingetreten. Ebenfalls eine Abordnung entsandt hatten die Gebirgsschützen aus Pertisau in Tirol. Der Schauspieler, der vor allem in seiner Rolle als Peter Strohm bekannt geworden war, hatte sich in den letzten Jahren in den Ort am Achensee zurückgezogen, er besaß dort ein Haus.
Am offenen Grab spielten sich ergreifende Szenen ab. Witwe Helga Löwitsch erhob schwere Vorwürfe gegen Teile der Medien und der Justiz. Mit brechender Stimme sagte sie: «Gestorben ist mein Mann an Krebs. Aber erkrankt an Leib und Seele ist er durch den Prozess in Berlin. Man wollte ihm seinen Stolz und seine Würde nehmen. Dein einziger Fehler war: Du warst zu sensibel. Ich danke Dir für 40 Jahre. Ich weiß nicht, wie ich ohne dich weiterleben soll.» Sie bezog sich mit ihrer Kritik auf ein Verfahren wegen angeblicher sexueller Übergriffe gegenüber einer jüngeren Kollegin, dem sich der Schauspieler im vergangenen Jahr stellen musste.
Die Trauerrede hatte zuvor Dieter Laser gehalten, ein Kollege und enger Freund. Auch er hatte Medien und Justiz kritisiert und mit für Krankheit und Tod des Schauspielers verantwortlich gemacht.
Laser sagte, Löwitsch habe sich bei seinem Publikum ein «riesiges Vertrauen» erspielt. Musikalisch umrahmt wurde die Trauerfeier von Markus Stockhausen. Der Künstler hatte Löwitsch oft bei Lesungen auf der Trompete begleitet.