Nürnberg - Mit dem traditionellen Prolog des Christkinds ist gestern Abend in Nürnberg der weltbekannte Christkindlesmarkt eröffnet worden. Mehr als tausend Menschen verfolgten das Eröffnungszeremoniell. Bis zum 24. Dezember werden rund zwei Millionen Besucher im «Städtlein aus Holz und Tuch» erwartet. An 185 Verkaufsständen bieten Händler auf einem der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands - Historiker nennen das Jahr 1628 als ersten Nachweis - ihre Waren an. Das Angebot ist traditionell: Neben Nürnberger Lebkuchen und Früchtebrot bieten Händler handgefertigte Rauschgoldengel, Krippen, Weihnachtspyramiden und Kerzen an. In diesem Jahr ist die Tasse Glühwein mit einem Preis von 1,50 Euro sogar sieben Cent billiger als im vergangenen Jahr.
Flankiert von Fanfaren-Bläsern verkündete gestern die goldgewandete Marisa Sánchez als Christkind von der Empore der Frauenkirche aus die einem Heimatgedicht entlehnten Eröffnungsworte. Die junge Nürnbergerin, die spanisch-portugiesische Eltern hat, geht bereits in ihr zweites «Amtsjahr».
Auch andere Städte glänzen mit ihren Weihnachtsmärkten. 8500 Lichterketten erleuchten den Markt in Magdeburg vor traumhafter Kulisse - dem Rathaus und der Johannis-Kirche. Aber auch der Weihnachtsmarkt vor dem Bremer Rathaus muss keinen Vergleich scheuen. Die Stadtväter der Hanseväter erhoffen sich eine halbe Millionen Besucher.
Ingesamt erwarten die Händler angesichts der trüben Konjunkturlage jedoch nur Umsätze höchstens auf Vorjahresniveau. In Nürnberg hängt der Erfolg auch davon ab, ob wieder mehr japanische und US-Touristen kommen. Sie waren im vergangenen Jahr nach den Terroranschlägen vom 11. September ausgeblieben.