Frankfurt/M. - Der elfjährige Jakob von Metzler ist erstickt. Nach der Obduktion sei auszuschließen, das der nach seiner Entführung in einem See gefundene Bankierssohn ertrunken sei, sagte Staatsanwalt Rainer Schilling gestern in Frankfurt. «Nach dem was wir wissen, ist Jakob erstickt.» Unsicher sei, ob der Tod auf Erwürgen zurückzuführen sei. Bisher gebe es keine Hinweise auf ein Sexualdelikt, die Motivlage sei aber weiter unklar. Nach entsprechenden Hinweisen des tatverdächtigen 27-Jährigen fanden die Ermittler gestern Oberbekleidung und Schulsachen des Jungen. «Wir müssen davon ausgehen, dass Jakob eines gewaltsamen Todes gestorben ist», sagte Schilling. Es gebe aber noch keine gesicherten Erkenntnisse dazu. Auch die Frage, ob es sich um ein Sexualdelikt handele oder ob es mehrere Täter gegeben habe, seien noch nicht endgültig zu beantworten. «Wir ermitteln in alle Richtungen.» Bekannte des mutmaßlichen Mörders wiesen Medienberichten zufolge Gerüchte über pädophile Neigungen zurück.
Die durchnässten Sachen Jakobs befanden sich in einem Altkleider- und einem Altpapiercontainer am Stadtrand von Neu-Isenburg südlich von Frankfurt. Schilling erklärte, der tatverdächtige Jurastudent habe bei seiner Vernehmung gestern weiterhin kein Geständnis abgelegt, aber «Angaben gemacht und sich in einer Art und Weise verhalten, die das Ermittlungsverfahren nach vorne gebracht haben». Er habe zudem über seinen Anwalt in Aussicht gestellt, dass er sich in der kommenden Woche zur Sache äußern werde, sobald sein Anwalt Akteneinsicht genommen habe. AP