Spärlicher Lotto-Erlös

Hamburg - Weniger als die Hälfte der Lotto-Einnahmen wird von den Gesellschaften als Gewinn wieder ausgezahlt. Das fanden jetzt zwei Hamburger Wissenschaftler heraus. Nach Berechnungen der Ökonomen Michael Adams und Till Tolkemitt werden vom Toto-Lotto-Block nur 45 Prozent der Spielereinsätze als Gewinne ausgeschüttet.

Nach Einschätzung von Tolkemitt werden «durch unübersichtliches Regelwerk» die Lotto-Spieler «bewusst in die Irre geführt». Wolfgang Angenendt, Lotto-Chef Sachsen-Anhalt und Sprecher des Lotto-Blocks, betont: «In unseren Teilnahmebedingungen kann jeder die Auszahlungsquote nachlesen.» Dort stehen 50 Prozent. «Tatsächlich werden vor der Ausschüttung von den Gesamteinnahmen Bearbeitungsgebühren abgezogen», sagt Tolkemitt. «Dabei werden Lotto-Gesellschaften die entstehenden Kosten vom Staat erstattet.» Im vergangenen Jahr hätten daher 212 Millionen Mark, rund 108 Millionen Euro, mehr ausgezahlt werden müssen. Angenendt: «Es stimmt, dass die Bearbeitungsgebühren nicht mit in die Gewinnausschüttung fließen. Damit decken wir unsere Kosten.» dpa