Hagelflieger Nahe Rosenheim ist Deutschlands größte Hagelfliegerstaffel - von insgesamt drei - stationiert. Dort «impfen» die vier tollkühnen Piloten Gewitterwolken mit Silberjodid, ein Abfallprodukt der Fotochemie, damit sich kleine Graupel statt großer Hagelkörner bilden.
Das gelblich-grüne Salz wird in Aceton gelöst und bei etwa 1000 Grad verbrannt. Dazu hängen an den Flügeln der Flugzeuge rund 35 Kilogramm schwere Generatoren, die das Gemisch dann in die Wolken versprühen. Auf diese Weise soll in den Wolken die Menge der so genannten Eiskeime vermehrt werden - normalerweise sind dies Staubpartikel - , an die sich dann jeweils weniger Wasser anlagert, bevor es zu entsprechend kleinerem Hagel gefriert. Ein Gramm gelöstes Silberjodid kann zwischen vier und sechs Billiarden solcher Eiskeime produzieren.