Brüssel - Kurz vor dem Beginn der Feriensaison hat die EU-Kommission jetzt ihren Bericht über die Wasserqualität an Europas Stränden abgeliefert. Fast 13 500 Strände an Europas Küsten und an Binnenseen wurden auf Bakterien und Rückstände aus Mineralöl, auf Tenside und Phenole untersucht. Und im großen und ganzen fällt das Urteil von Umweltkommissarin Margot Wallström positiv aus - besonders für Deutschland.
«Wir müssen den Druck aber besonders bei Binnengewässern aufrechterhalten, damit sich unsere Bürger an den höchsten Badestandards erfreuen können.» Aus diesem Grund werde die Kommission in den kommenden Wochen Ergänzungen zur EU-Badewasser-Richtlinie vorschlagen, um die Qualität der Gewässer weiter zu erhöhen, kündigte die schwedische Kommissarin an.
An Deutschlands Küsten bestanden fast alle Badeorte den Test durch die EU-Prüfer. Zu fast 100 Prozent (99,3) erfüllen die mehr als 400 Strände, die an Ost- und Nordsee geprüft wurden, die Qualitätsstandards der EU. Bei den Binnenseen sieht die Bilanz nicht ganz so positiv aus (93,6 Prozent). Im vergangenen Jahr lagen die entsprechenden Ergebnisse noch bei 97 und 92 Prozent.
Für die Bundesrepublik stellte die Kommission fest: «Die Qualität der Badegewässer in Deutschland erhöht sich seit zehn Jahren ständig, ein Trend, der durch die Badesaison 2001 bestätigt wird.» Insgesamt wurden in Deutschland 408 Küstengewässer und 1602 Binnengewässer untersucht. Bei den Binnengewässern stellte die Kommission die beste Qualität seit 1992 fest. Dennoch sei der Anteil der Badegebiete mit einem Badeverbot von einem auf 1,6 Prozent gestiegen.
Vollkommen unbedenklich ist nach Erhebungen der Kommission ein Bad an der belgischen Kanal-Küste. Die Bäder an dem knapp 80 Kilometer langen Küstenstreifen erfüllten zu 100 Prozent die EU-Anforderungen.
Ganz anders die Situation in den Niederlanden. Dort habe sich die Wasserqualität verschlechtert, schreibt die Kommission in ihrem Bericht.
In einem der beliebtesten Reiseländer aus deutscher Sicht, in Spanien, ist die Wasserqualität insgesamt stabil geblieben, mehr als 1600 Strände an Spaniens Küsten wurden untersucht, immerhin 98 Prozent erfüllten die Anforderungen der EU-Tester.
Stark verbessert hat sich die Situation in Italien. Mehr als 4800 Badegebiete entlang des Stiefels wurden untersucht. Und die Tester der EU stellen fest, dass die italienischen Küstengewässer die besten Werte aufweisen, seitdem es EU-Untersuchungen gibt.
Erstmals seit Jahren liegen der EU auch wieder Messergebnisse aus Frankreich vor. Allerdings betont die EU-Kommission, das eine Auswertung der Daten schwierig sei, da bei zahlreichen Messstellen die Probeentnahmen unzureichend waren. Die verwertbaren Ergebnisse zeigen allerdings, dass nur 87,9 Prozent der untersuchten Gebiete die EU-Norm erfüllen, der niedrigste Wert in der gesamten EU.
Eine leichte Verschlechterung der Wasserqualität notiert die EU-Kommission für die Seen in Österreich. Insgesamt gute Noten erhielten Portugal und Griechenland.
www.europa.eu.in/water/water-bathing/report.html