FKK

Achtung, deutsche Nacktbader!

"Achtung, Nacktbader" - solche Schilder könnten Touristen bald bei Strandbesuchen auf Usedom entdecken. Denn auf der deutschen Seite der Insel sonnt und badet man gern textilfrei. Für sittenstrenge Polen ist das nicht hinzunehmen. Frieden sollen jetzt zweisprachige Warnschilder bringen.

- Nach Auskunft des Ahlbecker Bürgermeisters Klaus Kottwittenborg werden die Texte für die Hinweisschilder zurzeit zwischen den Verwaltungen seiner Gemeinde und des polnischen Ostseebades Swinemünde (Swinoujscie) abgestimmt. Wann genau die Tafeln an der ehemaligen deutsch-polnischen Grenze aufgestellt werden, vermag er nicht zu sagen. Es werde jedoch "zeitnah geschehen", sagt der Kommunalpolitiker.

Am Strand von Swinemünde sollen dann Schilder auf Polnisch ahnungslose Spaziergänger auf den beginnenden Abschnitt für textilfreies Sonnenbaden auf deutschem Territorium aufmerksam machen. Am Ahlbecker Strand wiederum würden Deutsche in ihrer Landessprache daran erinnert, dass hüllenlose Freizeitaktivitäten an der Ostsee auf polnischer Seite nicht erwünscht sind.

Den Anstoß hatte der nationalkonservative Stadtrat Edward Zajac aus Swinemünde gegeben. Er hatte gefordert, den in Sichtweite von Swinemünde liegenden Ahlbecker FKK-Strand zu schließen, um nichts ahnende Polen vor der "abartigen" Freikörperkultur und damit vor dem Anblick deutscher Nudisten zu schützen. Sogar internationale Medien berichteten daraufhin von einem vermeintlichen Kulturkampf zwischen freizügigen Deutschen und ihren sittenstrengen katholischen Nachbarn.

Die Freikörperkultur am Ahlbecker Strand hat seit fast 50 Jahren Tradition. In den Augen von Politikern wie Zajac wurde sie zum Problem, als mit dem Beitritt Polens zum Schengen-Abkommen Ende 2007 auch die deutsch-polnische Grenze am Strand geöffnet wurde. Dieser zuvor unberührte Abschnitt kann jetzt zu Fuß überquert werden. Mit der Konsequenz, dass bekleidete Polen unvermittelt auf nackte Deutsche treffen.

( BM )