Willkommen im Leben, René Weller!

Da standen Sie gestern Morgen vor der Justizvollzugsanstalt Calw im Schneegestöber und freuten sich wie ein Schneekönig. Zu Recht, denn vor den stählernen Toren warteten bereits Mutter, Tochter und Freundin. Nach viereinhalbjähriger Haft sind Sie vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden. Das Landgericht Karlsruhe hatte die Reststrafe wegen guter Fährung zur Bewährung ausgesetzt. Das Gericht hatte Sie 1999 wegen Drogenhandels, Hehlerei und Verstoßes gegen das Waffengesetz zu immerhin sieben Jahren Haft verurteilt. Willkommen zuräck im Leben, "schöner Renä©". Jetzt mässen Sie sich zu den Menschen zuräckboxen. Der "Bild" hatten Sie schon gesagt, dass Sie als ehemaliger Box-Europameister wieder in den Ring zuräck wollen: "Ich verrat noch nix. Aber die Deutsche Meisterschaft wäre noch mal ein großes Ding " Und wenn es als 49-Jähriger mit dem Leistungssport nicht mehr klappt, bleibt ja noch die Literatur. Schließlich haben Sie im Knast das Dichten entdeckt. Ihre Alltagslyrik aus der JVA wurde von "Sport-Bild" bereits vermarktet: "Fräher Kaviar und flotte Bienen, heute schwedische Gardinen". Weiter so, Renä©. Nach dem Holperreim-Motto: "Ist das Auge Matsch, lass' ich den Quatsch". Peter Iwatiw