Nachgefragt: Verschluckt - was tun?

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Jeder hat sich schon einmal verschluckt. Babys und Kleinkinder stecken sich gern Spielzeug in den Mund, Erwachsene kauen ihre Nahrung nicht gut genug und schon hängt das Essensteil in der Kehle fest. Kritisch wird die Situation aber, wenn sich die Lippen bläulich verfärben und die Atmung versagt. Ob der Laie in solchen Fällen noch helfen kann, darüber sprach Angelika Friedl mit Dr. Hans-Richard Arntz, Notarzt und Kardiologe am Universitätsklinikum Benjamin Franklin.

Wo im Halsbereich können verschluckte Gegenstände überall stecken?

Die Fremdkörper sitzen im Kehlkopf. Wenn die Teile kleiner sind, können sie sich auch tiefer in der Luftröhre verklemmen. Oft sind auch die Atemwege teilweise blockiert. Man hört dann ein saugendes Geräusch, wenn der Patient einatmen will. Wenn er noch atmen kann, soll er versuchen, das Teil auszuhusten. Gelingt das nicht, muss sofort beim Notruf 112 angerufen werden.

Und was kann der Helfer selber noch tun?

Kräftig zwischen die Schulterblätter schlagen. Vielleicht löst sich so die Blockierung. Der Patient muss dabei aber nach vorne gebeugt sein, damit das Teil aus dem Mund fallen kann und nicht noch tiefer in die Atemwege rutscht. Hilft das nicht, kann man noch das "Heimlich-Manöver" versuchen. Der Helfer fasst dabei den Patienten von hinten, bildet mit einer Hand eine Faust und legt sie zwischen Nabel und Brustbein. Mit der anderen Hand hält er die Faust fest und drückt sie dann kräftig nach hinten und oben.

Und wenn der Patient bewusstlos wird?

Dann muss man versuchen, ihn mit Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung wieder zu beleben. Die Beatmung kann trotz der Blockierung funktionieren, weil jetzt die Kehlkopfmuskulatur erschlafft ist und eventuell die Atemwege zum Teil geöffnet sind.