Juhnke, einfach unvergesslich

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Es ist still geworden um Harald Juhnke (73). Seit einem Jahr lebt er in seiner eigenen Welt. Das vorzeitige Finale seiner großen Karriere fand mit der Einweisung in ein Pflegeheim für Demenzkranke in Fredersdorf bei Berlin statt. Doch bei vielen Kollegen ist der große Entertainer und Theaterstar unvergessen. Barbara Schöne , die mit ihm Riesenerfolge auf der Bühne und im Fernseh-Studio feierte, sagt: «Ja, ich würde ihn gern einmal besuchen. Egal, ob er mich erkennen würde oder nicht. Es wäre nur eine Geste, dass ich ihn nicht vergessen habe», sagt sie.

Doch ein Besuch bei Harald geht nur mit dem Einverständnis von Ehefrau Susanne Juhnke .

Ein kürzlicher Versuch schlug fehl. Barbara Schöne, die sich in jeder freien Minute um ihre schwerkranke Mutter kümmert und weiß, wie mühevoll es mit erkrankten Familienangehörigen ist: «Unlängst sprach ich Oliver Juhnke darauf an. Er sagte, er müsse seine Mutter fragen. Leider habe ich seitdem nichts mehr gehört.»

So bleibt ihr nur die Erinnerung an einen «liebenswerten Kollegen und wunderbaren Künstler», den sie 1970 bei den Dreharbeiten zu dem Film «Die keusche Susanne» kennen lernte. «Die Chemie zwischen uns stimmte einfach.»

Zu ihren gemeinsamen großen Erfolgen zählte die TV-Unterhaltungsshow «Musik ist Trumpf».

Einige unvergessene Juhnke/Schöne-Sketche sind auch in der 90-Minuten-ARD-Sendung «Danke, Harald Juhnke» zu sehen (Sendetermin noch offen). Barbara Schöne: «Auch in der NDR-Sendung ,Lachen ist gesund', die am 2. Weihnachtsfeiertag ausgestrahlt werden soll, gibt es Show-Ausschnitte.»

Tilman Jens , der 2001 die ARD-Dokumentation «Harald Juhnke - Bis zum letzten Tropfen» drehte (der Streifen war beim NDR und HR zu sehen, wird noch in allen weiteren Dritten Programmen gezeigt), sagt zu Juhnkes Schicksal: «Er tut mir sehr Leid. Aber eine Vorverurteilung von Susanne Juhnke finde ich nicht in Ordnung. Wer kann schon wissen, wie es wirklich in ihr aussieht und was sie seit Jahren mitgemacht hat.» jän