Erst Soundcheck, dann Massage: Herbert Grönemeyers großes Gastspiel in Berlin

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Endlich mal wieder daheim schlafen. Erholt nach einer ungestörten Nacht in den eigenen vier Zehlendorfer Wänden, trat Herbert Grönemeyer gestern Abend sein Gastspiel in der seit sechs Wochen ausverkauften Max-Schmeling-Halle an.

Der Wahl-Londoner, der sich zu einem Umzug nach Berlin noch nicht entschieden hat, war am Sonntag mit seinen Kindern nach einem Wiener Auftritt in Berlin eingetroffen und hatte sich in seinen zweiten Wohnsitz am Stadtrand zurückgezogen. Vor dem Auftritt war Grönemeyer, wie es seine Gewohnheit ist, beim Soundcheck auf der Bühne dabei. Wenn es um die urgewaltigen kehlig-grummeligen Töne aus dem Mund des 46-jährigen Göttingers (na, hätten Sie nicht auf Bochum als Geburtsstadt getippt?) geht, kann es beim Test der Beschallungsanlage keinen geben, der in diesen zähen Test-Stunden den Chef vertritt, wie es andere Großkünstler aus Bequemlichkeit gern arrangieren.

Dabei liegen ihm die Fans eh zu Füßen. Auf den Chat-Seiten des Internets etwa berichten treue Anhänger von emotionalen Ausbrüchen im Publikum, dass man förmlich das Rauschen der Tränenbäche im Parkett des Wiener Auftrittsortes zu hören meint. Mit seinem neuen Album «Mensch» gelang ihm das Kunststück, mehrere Generationen anzusprechen und jene zum CD-Kauf zu motivieren, die seit Jahren keinen Plattenladen mehr betreten haben. So wurde «Mensch» zum schnellst verkauften Millionenseller der deutschen Musikgeschichte. In drei Wochen verkauften sich mehr als 1,2 Millionen Exemplare - vierfach Platin. Die gleichnamige Single ist Grönemeyers erste Hitparaden-Nummer-1.

Gestern unterzog er sich nach dem Soundcheck einer Massage, um kurz nach 20 Uhr auf die Bühne zu treten. Nächste Tour-Station ist heute Amsterdam. Ein wenig Live-Atmosphäre liefert am Sonnabend die ARD nach: Ab 0.05 Uhr wird eine Stunde des Kölner Auftritts ausgestrahlt. Patrick Goldstein