Kultur und Berliner Gesellschaft: Bei mehr als 1500 herausragenden Terminen darf im kommenden Jahr wieder das abendliche Beieinander von Großveranstaltung, Party und Smalltalk erlebt werden. Dauerbegeistert haben die Hauptstadt-Vermarkter «Berlin Tourismus Marketing GmbH» und «Berlin Partner» in diesem Sinne für 2003 ihr Motto ausgerufen: «Berlin: Entertainment at its best».
Diese Unterhaltung auf höchstem Niveau versprechen im nächsten Jahr etwa die Festtage an der Staatsoper vom 12. bis 21. April. Bei den Aufführungen des Chicago Symphony Orchestra wird Daniel Barenboim auf dem Dirigentenpult stehen.
Für ein Gesamtpreisgeld von 1,2 Millionen Dollars reisen im Mai die Spitzen-Tennisdamen der Welt an. Auf der Anlage des LTTC Rot-Weiß treten beim jüngst in MasterCard German Open umbenannten Damen-Turnier nicht etwa Kreditkartenunternehmen gegeneinander an sondern Spielerinnen wie Anna Kournikova , die Turnier-Gewinnerin 2002 Justine Henin , Jennifer Capriati , Amelie Mauresmo , Jelena Dokic und Martina Hingis .
Schöne und Reiche unter den Zuschauern, Sportprominenz unter den Aktiven führen zudem am 31. Mai das DFB-Pokalendspiel und am 28. September der Berlin-Marathon in die Hauptstadt.
Nicht schön, aber reich sind jene vier Überlebenden der Swinging Sixties, die am 15. Juni im Olympiastadion spielen werden: Das Konzert dieser unbeirrt weiterrollenden Rolling Stones ist ebenso ausverkauft, wie der Auftritt von Robbie Williams am 8. Juli in der Wuhlheide.
Das Jahr der russischen Kultur in Deutschland würdigen die Berliner Festspielen vom 15. September bis in den Januar 2004 mit der Ausstellung «Berlin - Moskau, Moskau - Berlin 1950 - 2000». Die Auswahl von Werken und Künstlern wird von einer Gruppe deutscher und russischer Kuratoren getroffen.
Unter den Höhepunkten der kommenden, 53. Berlinale ragt der Besuch der noch immer hinreißenden Anouk Aimée hervor. Die 70-Jährige ist Ehrengast des Festivals und wird am 13. Februar mit einem Goldenen Bären für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Einen Preis für seine alljährlichen, unfreiwillig dadaistischen Ansprachen unter der Siegessäule hätte auch Love-Parade-Vater Dr. Motte verdient. Die an jenem Wochenende größte Party der Welt steigt am 11., 12. und 13. Juli.
Aufschluss darüber, wie uns diese und ähnliche Ereignisse zukünftig ins Eigenheim transportiert werden, gibt im Spätsommer die Internationalen Funkausstellung. Eine der farbigsten Nächte des Jahres steht am Ende des ersten Ausstellungstages, des 29. August, auf dem Programm, wenn Veranstalter, Schaulustige, Medienvolk und Aussteller unter dem Funkturm mit großem Feuerwerk die IFA-Eröffnung ausklingen lassen. Wenn man zwischendurch nicht schlafen und arbeiten müsste: 2003 hätte ein richtig schönes Jahr werden können.
Patrick Goldstein