Zum Nationalfeiertag: Berliner zeigen Flagge für die Schweiz

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Wie man ein kleines Seidentuch öffentlichkeitswirksam zur Schau stellen kann, lernt man bei den Schweizern. Würde man Berliner Prominente fragen «Was ist klein, rot, aus Seide und hat ein weißes Kreuzchen an der Ecke?», würden sie wohl seit Donnerstagabend antworten: die Einladung zum 711. Nationalfeiertag der Schweiz.

Der neue Schweizer Botschafter Werner Baumann und seine Ehefrau Susanna konnten am Donnerstag im «Wirtshaus am Schildhorn» stolz auf ihre Gäste sein. Viele der Prominenten hatten die zusammen mit der Einladungskarte verschickten Seidentücher mitgebracht und trugen sie an diesem Fest-Abend auf charmante, ungewöhnliche Weisen zur kostenlosen Werbung für die Eidgenossen.

Irène Hubschmid , Witwe des legendären Schauspielers Paul Hubschmid und in Berlin lebende Schweizerin, trug ihre «seidene Einladung» zur Party am rechten Ohr. Die Schauspielerin hatte das Tuch - nicht ohne Nationalstolz - keck um ihren goldenen Ohrreif geknotet. Moderatorin Carola Ferstl hatte sich das Seidentuch ums Handgelenk gebunden, Fest-Organisator Reto Gaudenzi um sein Walkie-Talkie, Banker Rüdiger Sura (Direktor der Deutschen Bank Unter den Linden) benutzte es als Halstuch und sah ein bisschen aus wie ein Seemann.

Den Vogel an Skurrilität aber schoss Werber Gerd Krumm ab. Der Chef der Agentur GKM band sich das rote Seidentuch um seine dicke Zigarre, achtete darauf, dass das weiße Kreuz der Schweiz sichtbar blieb und zog dann genüsslich an seinem Stumpen. Gastgeber Werner Baumann und seine Botschafterkollegen Daniel Coats (USA) und Shimon Stein (Israel) hielten sich diplomatisch zurück und steckten das Schweizer Tuch in die Brusttasche.

Susanna Baumann verzichtete übrigens gänzlich auf eine Schweiz-Deko, trug ein lindgrünes Kostüm. Zu Zeiten von Shawne Fielding , der einstigen eidgenössischen Botschaftergattin, wäre das undenkbar gewesen. mut