Wenn am Wochenende eine Million Raver die Hauptstadt anlässlich der Love Parade zur größten Disco der Welt machen, stellt sich für die Berliner die alljährlich gleiche Frage: Flüchten oder mitmachen? Hier einige Antworten aus Kreisen der Prominenz:
Axel Wallrabenstein, Chef der Agentur Publicis : « Ich bin gegen 15 Uhr auf der Sony-Party vor dem Haus am Neuen See. Danach schaue ich mir ein wenig den Umzug an, abends steht die Flyer-Party im «Freischwimmer» auf dem Programm.»
Heidi Hetzer , Autohaus-Chefin : «Love Parade ist eine tolle Sache, ich habe in der Vergangenheit an der Strecke vorsichtig zugeguckt, man traut sich ja nicht so heran, wenn man fortgeschrittenen Alters ist. In diesem Jahr bin ich auf einer Oldtimer-Tour in den Dolomiten.
Beate Wedekind , Galeristin und Party-Organisatorin : « Ich schaue mir die Parade im Fernsehen auf Ibiza an. Zu laut und zu schrill ist mir das keinesfalls.»
Jackie Brown , Chefredakteurin des Radiosenders Kiss FM: «Ich bin in der Nacht zuvor mit der Kiss FM Club Tour im Sage. Wenn ich dann Sonnabend das Haus, zum Rollerbladen und anschließendem Friseurbesuch ,verlasse, werde ich über die Raver stolpern, die jedes Jahr vor meiner Tür kampieren. Später geht es zur Sony-Party.»
Hans-Peter Wodarz , Chef von Pomp Duck and Circumstance : «Ich bekomme Besuch - zu Zehnt gehen wir zum Umzug. Danach Abendessen und vielleicht Disco.»
Der britische Botschafter Sir Paul Lever : «Ich habe die Love Parade schon zweimal gesehen, deshalb werde ich dieses Jahr, wenn das Wetter schön ist, wahrscheinlich lieber die Ruhe in Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern genießen. Aber die Love Parade ist eine fantastische Berliner Veranstaltung. und ich wünsche den Ravern viel Spaß.»
Marianne Rosenberg : «Ich gehe nicht hin. Gegen Lebensfreude und Party ist nichts einzuwenden. Techno halte ich für überstanden. Die innovative Idee war schön. Allerdings: Musik ist auch hier verkommen zum bloßen Geschäft, wen wunderts?
Achmed Mohammed , Promi-Bodyguard: «Meine Leute werden einen der Wagen im Umzug betreuen. Ich selbst aber sehe meinen Sohn nach zweieinhalb Wochen endlich mal wieder. Der Tag gehört deshalb ihm ganz allein.»
Nils Heiliger , Geschäftsführer des 90 Grad: «Sonnabend wird ausgeschlafen. Dann gehts zur Sony-Party und ins 90 Grad. Ich halte ja die Love Parade für eine ganz wichtige Veranstaltung. Aber unser Stammpublikum verlässt an diesem Wochenende meist die Stadt.»
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit , sonst zu Gast bei jeder wichtigen Groß-Veranstaltung der Stadt, plant diesmal keinen öffentlichen Auftritt. Grund ist ein Trauerfall im Freundeskreis. Patrick Goldstein