«Ich werde heute gewinnen», sagt Marylea van Daalen . «Meine Frau ist heute gut drauf», urteilt Jean van Daalen , der Chef des Hotel Adlon. «Du hast offenbar etwas für ihre Seele getan», witzelt Heinz Dürr . «Das ist wichtig. Denn Golf ist der einzige Sport, bei dem Körper, Geist und Seele im Einklang sein müssen. Wenn es der Seele nicht gut geht, verschlägt man den Ball», führt der ehemalige Deutsche-Bahn-Chef fort. «Bei Fußball und Tennis dagegen muss man nur Kraft haben und wie verrückt rennen.»
Gespräche auf dem Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee. Kurz vorm Abschlag stehen die Herrschaften gestern Mittag auf der Terrasse, in der brennenden Sonne, mit Blick auf die rot-weißen Fähnchen, die auf dem Rasen in der leichten Brise flattern. Ein wunderbarer Platz. Kein Wunder, dass sich so viele prominente Hobbygolfer gestern einen bürofreien Tag gönnten und sich zu einer Charity-Golfpartie trafen. Zum Wettkampf um die «Mercedes Golf-Trophy 2002» hatte Berlins Mercedes-Chef Walter Müller bereits zum zwölften Mal geladen. Es kamen US-Botschafter Daniel Coats (Handicap 11) und seine Ehefrau Marshia (Handicap 22), Gabriela Müller , Australiens Botschafter Paul O' Sullivan (Handicap 18), IHK-Chef Werner Gegenbauer (Handicap 15,3) mit Ehefrau Ellen , Ex-Tennis-Profi Hans-Jürgen Pohmann , Golfclub-Präsident Roland Specker (Handicap 3,6), Unternehmer und Modedesigner Gerhard Pabst (Handicap 23), Schlagersänger Bernhard Brink (Handicap 36), Telekom-Mann Wolfgang Branoner , Jochen Feilcke , Vorsitzender der Deutsch-Jüdischen Gesellschaft Berlin, Won Tak Hwang , Botschafter Süd-Koreas, und der ehemalige Schweizer Botschafter Thomas Borer-Fielding (Handicap 10,9). Der Ex-Diplomat und Neu-Unternehmensberater erschien mit langen Hosen und Strohhut auf dem Platz, brauchte an einem Loch beim Putten einen Schlag mehr als erhofft und machte gleich die ihn ablichtenden Fotografen dafür verantwortlich. Diese sollten dann auch sofort weichen, der Konzentration wegen.
Eine richtig gute Figur machte Daniel Coats. Vor seinem grandiosen und viel gelobten Abschlag küsste er seine Frau liebevoll auf den Mund und sagte: «Viel Glück mein Schatz.» Marshia Coats erwiderte: «Dir auch, Liebling.» Und fügte hinzu: «Es ist so wunderbar entspannend Golf zu spielen, vor allem, wenn man mit Botschafter-Freunden spielt.» Gemeint war auch Botschafter Won Tak Hwang, dem Daniel Coats lachend zuraunzte: «Und wehe, du schlägst mich.»
Designer Gerhard Pabst, der auch in Golfmontur eine galante Erscheinung ist, bemerkte: «Wer beim Golfen gut sein will, muss Freude am Leben haben.» Nicht zu vergessen das nötige Kleingeld. Gestern spendeten die Golfer für die «Laureus Sport for good Foundation», die weltweit Kinder von der Straße holt und ihnen sportliche Aktivitäten finanziert. mut