Herzlich willkommen in der Hauptstadt, Universal Music !

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Im Foyer der neuen Zentrale von Universal Music an der Oberbaumbrücke ging es zu wie in einem überbuchten Hotel. Immer neue Wellen bunten Volkes in Jeanskluft, Rückenfrei-Kleidchen oder Sommeranzug ließen sich nach langem Warten durch das Wirrwarr der noch nicht fertiggestellten Hallen-Baustellen spülen, um unter freiem Himmel am Ufer der Spree wieder herauszukommen und im lauschigen Kreis von 6000 Szenegängern die Ankunft der Deutschlandzentrale des weltweit größten Musikkonzerns in Berlin zu begehen.

Hausherr Tim Renner , Chef von Universal Deutschland, hatte die flottesten «Pferdchen» aus seinem Popstall geholt, so dass sich die Gäste über Auftritte etwa von No Angels , Jazzer Till Brönner , Bro'sis und der US-Sängerin Erykah Badu freuen konnten.

Überhaupt: Der Herr Renner. Im Lift zu den Terrassen im achten und neunten Stock trafen wir seine in ein keckes Blümchenkleid gehüllte Mutter Erfa , gebürtige Berlinerin mit Wohnsitz Hamburg, die den Filius um die Rückkehr beneidete. Wieso? «Wenn man Berlinerin ist, ist einem Hamburg nichts», lächelte die 69-Jährige. Jene Grußworte, die ihr Sohn später von einer schwimmenden Bühne am Spreeufer aus sprach, wandten sich wohl auch besonders an jene der 500 Universal-Beschäftigten, die schweren Herzens übergesiedelt waren: «Mit Hamburg im Herzen sind wir nach Berlin gekommen.»

Die Begeisterung über den Zuzug des Wirtschaftsriesen war da bereits mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit durchgegangen. Ein unbedeutendes Kaff an der Themse kurzzeitig vergessend rief er ins Mikrophon: «Berlin wird die Musikmetropole Europas!» Bei einer Veranstaltung, die als Betriebsfest der Berliner Musikindustrie verstanden werden durfte, blieb der Applaus dafür nicht aus, zumal die Branche wegen sinkender Umsätze sonst nicht viel zu Klatschen hat. Nicht einmal die Snacks waren kostenlos.

Unverdrossen feierten indes Kim Fisher , Nils Ruf , Klaus Böger , Jorgen Lasen , Chef von Universal Music International, Peter und AnNa R. von Rosenstolz, die Radio-Fritz-Moderatoren Max Spallek und Ken Jebsen und die Botschafter von Jamaika, Malawi, Norwegen, Ecuador und Bangladesh. Für Sicherheit sorgten die Mannen um Promi-Bodyguard Achmed Mohammed , der sich an Red Bull labte: «Ich muss Sonntag früh fit sein, weil ich mich um Barbara Becker kümmern werde. Wir sind in München bei einer Turnschuh-Präsentation.»

Stunden später ein zweites Zufallstreffen mit Erfa Renner.

Die Chef-Mutter euphorisch: «Ich und erledigt? Oh nein, ich bin wie Tim, ich kann noch ewig weitermachen.» Patrick Goldstein