Wie Schüler die Politiker sehen

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Der Bundeskanzler hatte persönlich darum gebeten. Und wer möchte schon eine Einladung zu Gerhard Schröder ins Kanzleramt ausschlagen. Gestern also reisten die Schüler der 7. Klasse des Wiedtal-Gymnasiums in Neustadt/Wied mit ihrem Kunstlehrer Jochen Riemann nach Berlin, wo sie um 9 Uhr von Gerhard Schröder, Bundesinnenminister Otto Schily , Bundesaußenminister Joschka Fischer , Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul , Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn und weiteren Mitgliedern des Bundeskabinetts empfangen wurden.

Der Grund: Die Schülerinnen und Schüler aus Rheinland-Pfalz hatten unter Anleitung ihres Lehrers, Jochen Riemann, eines Bruders der Berliner Schauspielerin Katja Riemann , Porträts der Bundespolitiker gemalt. Zunächst hatten sie ihre bunten Werke nur in den Fluren des heimatlichen Gymnasiums aufgehängt. Dort sah sie der SPD-Bundestagsabgeordnete Heino Wiese und war so begeistert, dass er den Kanzler bat, die Künstler zur Audienz zu bitten.

Die 15 im Kanzleramt ausgestellten Bilder (die restlichen 35 hängen bis zum Ende der Sommerferien im Foyer des Bundespresseamtes) wollte Gerhard Schröder den Kindern für insgesamt 500 Euro abluchsen. Doch die stellten sich quer. «Meine Schüler hängen an ihren Bildern, erst recht nach der Erinnerung mit dem Empfang», sagte Jochen Riemann. «Die werden nicht verkauft, schon gar nicht für 500 Euro.» mut