"Hallo, Hexe": So wurde Schauspielerin Marleen Lohse (24) als Kind ihrer roten Haare wegen von Mitschülern genannt. Auch heute noch ruft man es ihr manchmal auf der Straße hinterher - doch damit ist ihre Rolle als Julia "Hexe" Clement in der TV-Serie "Die Kinder vom Alstertal" gemeint, an die sich ihre Fans erinnern. Von 1998 bis 2002 spielte sie die "Hexen"-Rolle, die allererste der damals 14-jährigen Oberschülerin.
Mittlerweile hat sich die ehemalige schleswig-holsteinische Vizemeisterin im Kunstturnen (da war sie 13!) zur gut beschäftigten Jungschauspielerin gemausert ("Tatort", "Bella Block", "Soko Leipzig", "Wilde Jungs") ist heute um 20.15 Uhr im RTL-Krimi "Mordshunger" (nach Frank Schätzings gleichnamigem Buch, der übrigens einen Bestatter mimt) zu sehen. Sie gehört zu den Verdächtigen ... Die Rolle einer Tierpflegerin hat ihr die bisher "aufregendste Szene ihres Lebens" eingebracht. Marleen Lohse: "Ich habe eine Kuschelszene mit einem Luchs, bin dem Raubtier gefährlich nahe." Vor dem Drehen habe sie "dolles Magengrimmen" gehabt, "obwohl der Tiertrainer immer in der Nähe war".
Tierische Partner sind ihr ansonsten vertraut. "Ich habe schon mit Elefanten, Pferden, Schweinen, Mardern, Papageien, Hunden und kleinen Lämmchen gedreht." Weitere Darsteller in "Mordshunger" sind Henry Hübchen , Bettina Zimmermann und Hans-Werner Meyer als Kommissar und Hobbykoch.
Marleen Lohse, Tochter eines Hubschrauber-Piloten, wuchs "sehr behütet" in der Nähe Hamburgs auf. Die Regisseurin Monika Zinnenberg , in der Sportgruppe von Marleens Mutter, sah die Kunstturnerin eines Tages und engagierte sie vom Fleck weg für "Die Kinder vom Alstertal", weil Marleen den Flickflack (Handstützüberschlag rückwärts) so gut beherrschte. Ehe sie sich ganz der Schauspielerei verschrieb, ging Marleen Lohse nach dem Abitur zunächst ein Jahr auf Weltreise, verdiente sich unter anderem als Tellerwäscherin und Tomatenpflückerin in Australien das nötige Kleingeld. Vor zwei Jahren zog sie nach Berlin, hat einen festen Freund ("Wir leben aber solo") und absolviert derzeit eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf. "In Berlin ist filmmäßig so viel los, da kann man glatt auf Hollywood verzichten."
Barbara Jänichen