Leser zu dem Interview mit Bildungssenatorin Sandra Scheeres und den andauernden Lehrerstreiks
Bildungssenatorin Sandra Scheeres versucht, Maßnahmen zu verkaufen, die zur Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufes beitragen sollen, in Wirklichkeit aber wieder einmal nur ein Paket von Sparmaßnahmen und Schikanen darstellen. Besonders ärgerlich: Da sollen Lehrer weitere zwei Arbeitstage vor Schuljahresbeginn in der Schule eingesperrt werden. Als Begründung führt die Bildungssenatorin an, Eltern würden dies begrüßen, weil sie nicht verstünden, dass Lehrer Unterrichtstage für Teamfortbildungen nutzten. Das macht fassungslos, denn eine Bildungssenatorin sollte wissen, dass ihr Berliner Schulgesetz ausdrücklich einen Studientag pro Schule und Schuljahr ansetzt, der zur Team-Fortbildung genutzt werden soll.
H. Behrend, Charlottenburg-Wilmersdorf
Dieser Streiktag der angestellten Lehrer Berlins demonstriert sehr deutlich den wichtigsten Grund für die Verbeamtung von Lehrern. Gewährt man ihnen ein Streikrecht, so ist es völlig legitim, Streiktage so zu wählen, dass der Schaden und damit der Druck auf den Arbeitgeber maximal ist. Was Angestellten von Fluggesellschaften recht ist, ist natürlich auch für Lehrer billig. Jeder kann sich ausmalen, was auf unsere Kinder zukommt, wenn nach der anstehenden Pensionierungswelle erst einmal 80 Prozent der Berliner Lehrer angestellt sind und keine verbeamteten Kollegen mehr als Streikbrecher bereitstehen.
Uwe Brink, Lichtenrade
Mehr Wohnungen für die breite Mittelschicht
Zum Artikel: „Hartz IV: Gericht kippt Wohnkosten-Regelung“ vom 26. April
Endlich wird eine längst überfällige Debatte auch richterlich bestätigt, so weit, so gut. Das ändert jedoch nichts daran, dass vorhandener Platz für Wohnraum lieber nur den Schönen und Reichen in Form von Luxuswohnungen zur Verfügung gestellt wird anstatt der breiten Mittelschicht. Menschen an den Stadtrand oder sonst wohin zu drängen, sie aus ihrem gewohntem Lebensumfeld herauszureißen, nur damit sie ein bezahlbares Dach über dem Kopf haben, ist ein echtes Armutszeugnis für eine Stadt, die gern weltoffen sein will.
Constanze Thietz, per E-Mail
Auch Schauspieler sollten Vorsorge treffen
Zum Artikel: „887 Euro nach 45 Jahren“ vom 25. April
Da gefriert mein mitleidiges Herz. Gibt es ein Spenden-Konto? Natürlich ist es nicht einfach für eine Schauspielerin mit Topgagen, ihr Geld unter die Leute zu bringen. Die vielen Events, Interviews, teure Geldanlagen, Immobilien – all das will bezahlt sein. Womit denn dann Vorsorge treffen? Da zahle ich doch gerne und regelmäßig meine Rentenbeiträge, etwas für die Pflegeversicherung usw., vielleicht kann ich ja noch einen Promi durchfüttern.
H. Friedrich, Hoppegarten
Schuld sind nicht die Hunde, sondern die Halter
Zum Artikel: „Hundehasser versteckt Klinge in Wurst“ vom 27. April
Ich bin der Ansicht, dass das Verhalten vieler Hundehalter maßgeblich für die verwerflichen Aktionen der vermeintlichen „Hundehasser“ verantwortlich ist. Rücksichtlos lassen sehr viele Hundebesitzer den Kot ihrer Vierbeiner überall liegen. Diese sogenannten Tretminen sind ekelerregend und vor allem für kleine Kinder gesundheitsgefährdend. Ich habe selbst einen Hund, für wenige Cents kann man Kotbeutel kaufen und die Hinterlassenschaften der Hunde hygienisch einwandfrei aufnehmen und entsorgen. Viele mir bekannte Hundehalter sind der gleichen Meinung. Würden alle rücksichtsvoll handeln und den Kot ihrer Tiere entsprechend entsorgen, gäbe es vielleicht gar keine Angriffe gegen unsere Vierbeiner. Also nicht der Hund sollte gehasst werden, sondern die rücksichtslosen Hundebesitzer sind an der beklagenswerten Situation schuld.
Helga Kalkreuth, Köpenick
Ein Paar Blumen würden den Platz bereits verschönern
Zum Artikel: „Platz genug für Tausende Wohnungen“ vom 23. April
Der Platz zwischen Marienkirche und Rathaus war nie ein Aufmarschplatz, sondern eine Grün- und Erholungsfläche. Sie ist folglich nicht funktionslos geworden und ein lebendiger Stadtraum. So sie den Autoren als trist erscheint, sollten sie von der Stadt eine bessere Grünflächenversorgung fordern. Rosenbeete ohne Rosen sind tatsächlich unerfreulich. Übrigens will der Bezirk fünf Millionen Euro in die Gestaltung des Platzes stecken, das ist rausgeworfenes Geld. Einige Tausend Euro würden die Gegend mit Blumen und anderen Pflanzen verschönern. Lasst uns Luft zum Atmen!
Irene Reiter, Mitte