Leserbriefe

"Ein großartiges Konzert, das die Fans von den Sitzen riss"

| Lesedauer: 7 Minuten

Ich habe 25 Jahre auf diesen Moment gewartet, und ich bin nicht enttäuscht worden. In den ersten Reihen vor der Bühne stehend, die Spielfreude von Mick Fleetwood und vor allem Lindsey Buckingham zu erleben war einfach grandios. Jeder Titel ein Meisterwerk in seiner Art sowie die unverkennbare Stimme von Stevie Nicks ließen keinen Zweifel daran, dass handgemachte Musik immer noch das Beste ist, was es gibt. Die fast drei Stunden vergingen wie im Flug, ich hätte auch noch länger ausgehalten. Für mich eines der besten Konzerte, die ich je erlebt habe, vor allem weil ich fast alle Songs der Band kenne.

Sandra Deege, Bad Berka/Thüringen

Aus der geplanten, braven zweistündigen Popshow wurde ein intensives Rockkonzert, welches viel länger dauerte und selbstverständlich auch an der Spielfreude von Herrn Buckingham und den übrigen Bandmitgliedern lag. Ich komme nicht extra inklusive sechs Stunden Fahrt aus Hamburg angedüst, um mir dann die artifiziellen Attitüden der heutigen Rockstars anzusehen. Wir "alten Säcke" mögen solch Typen wie Fleetwood Mac!

Hans Meins, Hamburg

Eine von Anfang an voll mitgehende Halle, ein gerade wegen der alten Songs (so war es auch angekündigt) gekommenes Publikum, rundherum begeistert mitgehende Fans, fast drei Stunden volle Pulle geile, alte Mugge, mehr braucht man nicht zu sagen.

Ralf Kluge, per E-Mail

Einige Schlüsse, die in der Konzertkritik gezogen werden, sind nicht nachvollziehbar. Das Konzert war großartig, warum soll eine alte Band unbedingt Neues spielen (eine neue Scheibe ist in Arbeit, die letzte liegt sechs Jahre zurück), wenn die Fans gern die alten Kracher hören wollen. Und die hat die Band vital und teilweise fulminant gespielt. Buckinghams Soli an diesem Abend waren teilweise überirdisch und atemberaubend. Der Mann ist nun mal ein Gitarrengott (siehe auch "Rolling Stone"-Liste der meistunterschätzten Gitarristen, dort die Nummer sieben). Dass Stevie Nicks sich schon immer gern mit langen Rauschekleidern, Tüchern und Bändern ausstaffiert, ist nichts Neues. Aber ihre Stimme wird immer besser und markanter. Fazit: ein großartiges Konzert, das insbesondere in der zweiten Hälfte in der ausverkauften Arena die Fans von den Sitzen riss.

A. Gromm, per E-Mail

Theater ist eine Art Lebensversicherung

Zum Artikel: "Das Abendland auf einem Quadratkilometer" vom 17. Oktober

Bildung ist der wichtigste Zukunftsstoff, Theater und Bibliotheken sind kein Luxus. Kunst und Kultur veredeln den Menschen. Die repräsentative Untersuchung einer schwedischen Universität hat ergeben, dass Theater- und Opernbesucher eine längere Lebenserwartung haben als Menschen, die keinen Sinn für kulturelle Ereignisse haben. Das Theater etwa ist also eine Art Lebensversicherung. Theater baut die Verrohung der Gesellschaft ab. Theater bekämpfen allein durch ihre Existenz und Nutzung die Kriminalität. Und der Aufenthalt im Theater ist wesentlich angenehmer als der im Knast. Im Theater siegt die Fantasie, die schönste Begabung des Menschen, es ist Lebensextrakt und Daseinskonzentrat. Theater kann helfen, Stresshormone ab- und Glückshormone aufzubauen. Und im Theater wiederum ist speziell das Lachen gesund: Es hilft, die Stoffe im Blut zu vermehren, die der Immunabwehr von Krankheiten helfen. Krankenkassen, aufgepasst: Theater erspart in vielen Fällen Ärzte und Krankenhaus. Der Staat tut also doppelt gut daran, Kultur und Bildung zu fördern.

Horst Pillau, per E-Mail

Nicht zu viele Daten im Netz preisgeben

Zum Artikel: "Internetpanne: Datenklau bei einer Million Schülern" vom 19. Oktober

Die Datenpanne bei SchülerVZ zeigt einmal mehr die Notwendigkeit, mit persönlichen Informationen im Internet sorgsam umzugehen. Denn kein System ist so sicher, dass es nicht geknackt werden könnte, zumal es auch unter Informatikern schwarze Schafe gibt, die sich modernster Technik bedienen. Wer auf der sicheren Seite stehen will, muss sich deshalb an die Grundregel halten, nicht zu viel von sich preiszugeben und eine gewisse Distanz zu bewahren. Denn nicht erst seitdem Personalchefs gezielt nach Einträgen suchen, spricht einiges dafür, dass diejenigen, die alles über sich erzählen, zu den Verlierern des Web 2.0 zählen werden.

Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Hertha ist von guten Geistern verlassen

Zum Artikel: "Achte Pleite: Hertha im freien Fall" vom 18. Oktober

Jetzt wird's eng, Hertha muss sich endlich besinnen, der Trainer muss reagieren. Mit der Mannschaft muss Tacheles geredet werden. Wenn's nicht anders geht, müssen eben finanzielle Zugeständnisse der freudlosen Großverdiener erfolgen. Genauso wie es Prämien beim Erfolg gibt, sollte auch umgekehrt verfahren werden. Mangels Qualität beim Personal wird es nicht leicht werden. Noch ist der Zug zur 2. Liga nicht abgefahren, doch wenn nicht bald richtig eingeheizt wird, fährt die alte Tante Hertha direkt aufs Nebengleis - und das in unserer geliebten Hauptstadt.

Thomas Hansen, Märkisches Viertel

Bis heute haben die Vereinsführung und das Umfeld von Hertha nicht begriffen, welche Fehler mit dem Rausschmiss der beiden exzellenten Fachleute Hoeneß und Favre begangen wurden. Damit ist Hertha von allen guten Geistern verlassen. Mit Manager-Novizen, fußballfernen Präsidiumsmitgliedern und einem abgehalfterten Trainer kann man einen Fußballverein mit hohen Ambitionen nicht erfolgreich führen. Allein der Kostenbeitrag für die Abfindungen wegen der vorzeitigen Entlassung von Manager und Trainer hätte ausgereicht, mindestens zwei gute Spieler im Sommer zu verpflichten oder abgewanderte Leistungsträger halten zu können. Jetzt werden diese Ausgaben obendrein fällig und kommen wahrscheinlich zu spät. Hertha ist wohl vom Abstieg nicht mehr zu retten.

Wolfgang Pöhler, Spandau

War wohl doch nicht alles so schlecht, was Dieter Hoeneß gemacht hat. Herr Hoeneß wird sich sehr grämen, wenn er mit ansehen muss, wie sein langjähriger Aufbau innerhalb weniger Monate zerstört wird. Uns Fans und Mitgliedern sind "Dieter-Hoeneß-Festspiele" jedenfalls viel lieber als "Begräbnisgedenktage à la Gegenbauer".

Manfred Kruk, per E-Mail

Viele Tierarten im Zoo überleben lassen

Zum Artikel "Grüne: Geld für Zoo nur mit mehr Tierschutz" vom 18.10.

Wieder melden sich die Grünen zu Wort, um unseren in Fachkreisen weltweit anerkannten Zoodirektor Dr. Blaszkiewitz und seine erfahrenen Mitarbeiter zu belehren, wie Zootiere zu halten sind, wie groß die Gehege zu sein haben und welche Tierarten im Zoo und Tierpark vertreten sein dürfen und welche nicht. Es ist unerträglich, mit welcher Dreistigkeit sich diese Menschen in Belange der Zootierhaltung einmischen. Gerade die Grünen sollten doch wissen, wie viele Tiere vom Aussterben bedroht sind und wie wichtig es deshalb ist, eine möglichst große Anzahl von Arten in Menschenobhut überleben zu lassen. Obendrein schrecken die Grünen nicht davor zurück, mit Entzug der jährlichen Geldzuschüsse zu drohen, falls nicht alles so umgesetzt wird, wie sie es vorschreiben.

Manfred Blasche, Neu-Westend