Kunst

Museumsmitarbeiter tauschten Gemälde gegen Kopien aus

15 Jahre lang haben Mitarbeiter eines staatlichen Kunstmuseums in dem zentralasiatischen Land Usbekistan Gemälde durch Kopien ersetzt – und müssen deshalb nun viele Jahre in Haft.

Ein Gericht in der Hauptstadt Taschkent verurteilte die Kunstfälscher zu langen Gefängnisstrafen, nachdem sie die Originale illegal verkauft hatten, wie die Agentur Interfax am Freitag meldete. Als Haupttäter muss der Leiter des Museumsdepots neun Jahre und drei Monate ins Gefängnis. Die Verurteilten sollen von 1999 bis 2014 mehr als 25 Kunstwerke durch Fälschungen ersetzt und die Originale verkauft haben. Die Bilder stammten von Malern, die im 20. Jahrhundert in Usbekistan gearbeitet hatten, darunter der in München geborene Richard Zommer (1866-1939). Neben Bildern sind auch historische Fotos verkauft worden.

Es gab zunächst keine Angaben darüber, wie hoch der Schaden durch den Betrug für das Museum war und wo die Originalkunst geblieben ist. Zwei Restauratoren wurden zu jeweils acht Jahren Haft verurteilt. Die Mitarbeiter staatlicher Museen der verarmten und autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik erhalten kaum Geld.

( dpa )