Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg

Umstrittene Ausstellung jetzt doppelt

Die Ausstellung "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" wird nun doch in der Neuköllner Werkstatt der Kulturen gezeigt - allerdings nur als kleine Kopie.

Nach den Kontroversen der vergangenen Tage haben Ausstellungsmacher Karl Rössel und Philippina Ebéné, Geschäftsführerin der Werkstatt der Kulturen, gestern einen Kompromiss gefunden. In einem Gespräch beim Integrationsbeauftragten von Berlin, Günter Piening, wurde beschlossen, die Ausstellung in den Weddinger Uferhallen aufzubauen. Eine Kopie soll in der Werkstatt der Kulturen zu sehen sein. "Für die vertrackte Lage ist dies eine positive Lösung", sagte Rössel.

Werkstatt-Chefin Ebéné hatte die Ausstellung, die an den Zweiten Weltkrieg in Afrika, Asien und Südamerika erinnern soll, unter anderem deswegen abgelehnt, weil auf drei Schautafeln nicht die Opfer, sondern Nazi-Kollaborateure gezeigt werden. Medienberichten zufolge verwehrte sich Ebéné gegen eine Ausstellung nach dem Motto "Edler Wilder, böser Wilder". "Von dem Rassismus-Vorwurf haben sich schnell alle distanziert", sagte Rössel nach dem Gespräch, an dem Ebéné selbst nicht teilnahm. Allerdings trage sie die getroffenen Entscheidungen mit, sagte der Integrationsbeauftragte Piening. Es wurde ein sehr gute Lösung gefunden, um eine falsche Entscheidung zu revidieren", betonte Piening. Er bedauerte, dass es zu einer "nicht mehr nachvollziehbaren Häufung von Missverständnissen" gekommen ist und ergänzte: "Ich finde es schade, dass die Ausstellung nur verkleinert in Neukölln stattfindet." Gezeigt werden beide Austellungen vom 1. bis 30. September

( dpa )