Der Panzer muss weg

Die FDP kümmert sich rührend um Randgruppen: Sie möchte Künstlern Aufträge und Arbeit verschaffen. Das Pilotobjekt muss prominent sein - sonst lässt sich daraus keine Beschäftigungsinitiative machen. Deshalb ist die Berliner FDP gestern im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses vorgeprescht. Für das sowjetische Ehrenmal im Tiergarten «soll unter russischen und deutschen Künstlern ein Wettbewerb zur ,künstlerischen Überformung', eventuell auch zum Ersatz, der Denkmalobjekte ,Panzer' und ,Kanonen' ausgeschrieben werden.»

Also weg mit den Tanks und den Haubitzen. Schließlich ist die Geschichte weitergegangen. Was können wir dazu, dass Berlin ausgerechnet von der Roten Armee befreit wurde? Und dass die Sowjetunion keine Rücksicht auf heutige Befindlichkeiten nahm - und im November 1945 an derart prominenter Stelle ein martialisches Denkmal errichten ließ? Als nächstes ist vielleicht das Holocaust-Mahnmal dran. Das wird ja sowieso viel zu groß. Aber vorher fällt die Siegessäule. Die sollte schließlich schon vor Jahren gesprengt werden. Ob wohl die FDP (damals außerparlamentarische Opposition) hinter dem gescheiterten Anschlag stand?