Wegweiser in der Welt der Kunst

Er wird es weglächeln in der ihm eigenen vornehmen Milde, wenn wir bekennen, dass sonderlich seine Essaysammlungen «Streifzüge» und «Theaterbilder» (DDR, zweite Hälfte der siebziger Jahre) einem jungen Menschen mehr geholfen haben, sich in der schillernden Welt der Künste zurechtzufinden, als viele akademische Veranstaltungen. Und dass damals zwei Autoren Bildungserlebnisse auslösten: eben Dieckmann und dazu Thomas Mann mit seiner Aufsatz-Sammlung «Adel des Geistes». Was an dem DDR-deutschen Autor faszinierte, war, dass ihn gar nichts mit der DDR zu verbinden schien - und zugleich alles. Es war die so selbstverständlich wie subversiv wirkende Verquickung des Poetischen mit dem Politischen durch einen freien Geist. Sein in elegant ironischem Ton ausgebreitetes Wissens-Panorama, das entlegene Fakten einschloss wie auch das, was geheimnisumwittert neben dem Faktischen steht, war geradezu «ganzheitlich» inspirierend. Weil immer auch ein aufregender Exkurs ins Theatrum mundi - und das ist bis heute so. Nachzulesen in des Theaterkritikers Textsammlung aus vier Jahrzehnten über Künstler und andere Menschen. wen.