Einem gebürtigen Weddinger, Eingeweihte wissen das, ist nichts Menschliches fremd. Diese zeitlose Wahrheit gilt für den smarten Weichspüler Roland «Santa Maria» Kaiser wie für den harten Weltenbummler Hardy «Die Brücke von Arnheim» Krüger. Dennoch gibt es selbst für den Globetrotter vom Dienst Tabus, an die nicht gerührt werden sollte. Etwa das von der Endlichkeit des Lebens. Mit dem berechtigten Satz «Ich bin ja noch nicht tot» beschied der 74-Jährige gestern im Filmmuseum Fragen nach der Regelung seines Nachlasses abschlägig. Eine Selbsterkenntnis freilich, deren Logik insofern begrenzt ist, als das Museum zurzeit eine Hommage anlässlich Krügers 75. Geburtstag im April vorbereitet. Denn Hommagen sind von einem gewissen Lebensalter der Geehrten an kaum anderes als vorgezogene Nekrologe. Womit wir bei den Medien (die am Sonntag unisono dem toten Gerhard Löwenthal zum Geburtstag gratulierten) im Allgemeinen wären. Und bei Johannes B. Kerners Jahresrückblick «Menschen 2002» im Besonderen. Dort wurde zu den Klängen von Grönemeyers Trauerarbeitshymne «Der Weg» so ziemlich aller 2002 verstorbenen Prominenten gedacht, nur nicht des Verlegers Siegfried Unseld. Es ist zum Heulen.