Neue Pläne für Haus Doorn

Als der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. ins Exil gehen musste, zog er mit einem Hausrat von 58 Eisenbahnwaggons auf den Landsitz Haus Doorn in der Nähe der holländischen Stadt Utrecht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus samt Besitz von den Niederlanden beschlagnahmt, später in ein Museum umgewandelt. Doch seit vor zwei Jahren das Kulturministerium in Den Haag feststellte, dass Haus Doorn nicht zum kulturellen Erbe der Niederlande gehört und daher kein Geld mehr bekommt, sucht man in beiden Ländern nach einer neuen Trägerstruktur. Es entstand die Idee einer gemeinsamen deutsch-niederländischen Stiftung, unter deren Dach die Lagerbestände aus Holland (u. a. 300 Möbel) dauerhaft an Schlösser in Berlin und Potsdam ausgeliehen werden könnten. Sponsoren und Berliner Lottogelder stehen bereit, doch zuletzt bremste Staatsminister Julian Nida-Rümelin. Es gehe hier um Beutekunst, deshalb dürfe sich Deutschland auf keinen Handel einlassen. Denn dieser wäre ein Präzedenzfall, auf den sich auch Russland berufen könne. Jetzt soll eine gemeinsame Sitzung aller Beteiligten Anfang Dezember die Stiftung Haus Doorn doch noch auf den Weg bringen. rha