Popcorn, Cola, Handy

Man hatte sich schon fast daran gewöhnt, an das Rascheln und Knistern und Räuspern und Husten zwischen den Popcornschwaden im Kino. Man hatte sich schon damit abgefunden, dass heutzutage Filme noch während der Vorstellung eifrigst mit dem Nachbarn ausdiskutiert werden. Aber wenn mitten im neuen Harry Potter-Film plötzlich nebenan ein Handy losbrüllt, und der so Gerufene nicht etwa schamesrot im Klappsessel versinkt, sondern das Gespräch auch noch munter annimmt, da wird der Kinosaal zur Kammer des Schreckens. Da möchte man schon mal zu Clint Eastwood werden. Vorzugsweise aus der «Dirty Harry»-Phase. Wie einsam müssen Menschen sein, dass sie selbst im Kino auf Handy-Lockrufe reagieren? Ich interessiere mich weniger dafür, in welcher Kneipe man sich nach Harrys Sieg über Lord Voldemort treffen kann. In New York überlegt man zurzeit, unsoziales Telefonie-Verhalten in Kinos und Theatern mit einem 50-Dollar-Bußgeld zu belegen. Eine begrüßenswerte Geschäftsidee.