Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hält den SPD-Bundestagsabgeordneten und früheren Mannheimer Bürgermeister Lothar Mark für einen geeigneten Nachfolger von Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD). Die DOV begrüße ausdrücklich «den aus SPD-Kreisen laut gewordenen Personalvorschlag», hieß es am Freitag in einer Presseerklärung in Berlin. Mark sei «auf Grund seiner Erfahrungen und Verdienste in der Kulturpolitik und im Haushaltsausschuss des Bundestages eine Idealbesetzung für dieses wichtige Amt». Gerade in Zeiten knapper Kassen sei es für die Kultur wichtig, «einen Staatsminister mit finanzpolitischem Hintergrund als Ansprechpartner zu haben», meint die Orchestervereinigung.
Der designierte SPD-Generalsekretär Olaf Scholz wollte sich zu den Personalspekulationen nicht äußern.
Mark sei ein «ausgemachter Kulturmann mit kommunaler Erfahrung» und habe in der SPD-Bundestagsfraktion eine gute Reputation in den Bereichen Kulturpolitik und Haushalt, ergänzte DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. Der 57-jährige Mark war von 1989 bis 1998 in Mannheim Bürgermeister und Dezernent für Kultur, Schulen, Sport- und Bäderwesen. Seit 1998 ist er Bundestagsabgeordneter.
«Liebe zur Kunst und Leidenschaft für Gesetzgebung» nennt der Deutsche Kulturrat als Voraussetzungen für den künftigen Kulturstaatsminister. «Wir brauchen einen Vollblutpolitiker als nächsten Kulturstaatsminister, aber keinen Administrator oder Apparatschik», betonte Geschäftsführer Olaf Zimmermann. «Wir brauchen einen Medienprofi, der Kunst und Kultur liebt sowie Verständnis für Künstlerinnen und Künstler, die Kultureinrichtungen und die Unternehmen der Kulturwirtschaft hat.» dpa