Gut pariert, Hans! «So ein Rosthaufen!», mokierte sich gestern ein Zaungast bei der Eröffnung der Münchner Pinakothek. Aber Sie, werter Herr Kunstminister Zehetmair, schnitten Volkes Stimme sofort und energisch das Wort ab: «Du verstehst was vom Bier, aber der hier versteht was von Kunst.» Der da: Das war der Bildhauer Eduardo Chillida, dessen monumentaler Eisenskulptur das despektierliche Urteil galt. Wo aber sind die Zehetmairs im Land, wenn, sagen wir, ein «Da Ponte in Santa Fé» am BE durchfällt? Wer sagt dann: «Sie mögen was vom Feuerwasser verstehen, aber der da» - also der Peymann - «versteht was von Turrini.» Oder wenn eine «Verkaufte Braut» an der Komischen Oper ausgebuht wird? Wer sagt dann: «Sie mögen was von Powidldatschgerln verstehen, aber der da» - also der Homoki - «versteht was von Smetana?» Wir fordern künftig bei jeder Bühnenpremiere, jeder Vernissage, jedem Rosthaufen einen Kunstminister. Je schlagfertiger, desto zehetmair. Und alle künftigen Kandidaten für den hiesigen Kultursenatorenposten schicken wir, rein prophylaktisch, in die Lehre nach Bayern.